Namen & Neues

Grunst will Behördenvorgänge optimieren - besonders bei Radverkehrsanlagen

Veröffentlicht am 15.06.2020 von Robert Klages

„Es gibt Dinge, die gehen sehr schnell, und dann gibt es Dinge, die gehen ihren Verwaltungsgang“, hören wir Lichtenbergs Bürger*innenmeister Michael Grunst (Linke) in seinem wöchentlichen Podcast sagen. Ein Vorschlag von ihm für einen Fußgängerüberweg habe mal zehn Jahre bis zur Umsetzung gedauert, es handelte sich um einen Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). „Sie können davon ausgehen, Verwaltung hat auch keine Lust auf langwierige Prozeduren. Wir sind dabei, berlinweit übrigens, Verwaltungsvorgänge zu optimieren, schnell zu gestalten, das trifft vor allem Radverkehrsanlagen.“ Bisher werden, wie berichtet, für Vorgänge in der Radinfrastruktur 2,6 Jahre von der Idee bis zur Umsetzung gerechnet. In der Zwischenzeit könnte das Rad neu erfunden worden sein.

Aber, wir wissen, auch ein Optimierungsvorgang kann nicht von heute auf morgen gehen. Zwinkersmiley. Bis das, was optimiert werden soll, optimiert wurde, hat sich das Rad der Entwicklung vermutlich schon wieder fünf mal am Optimierungsvorgang vorbeigedreht. Und das geht dann immer so weiter.

Grunst könnte übrigens auf „CityLAB“ angespielt haben. Denn dort, im ehemaligen Offizierskasino der US-Airforce am Platz der Luftbrücke, sitzen Leute, die die Behördenvorgänge optimieren wollen. „Verwaltung und Stadtgesellschaft arbeiten hier gemeinsam an Lösungen für das digitale Berlin von morgen“, so verspricht die Website.

Leiter von City Lab ist ein Mann aus Karlshorst: Benjamin Seibel, 38, promovierter Philosoph und als Philosoph und Bürger von Lichtenberg mit dem dortigen Radverkehrsangebot sehr unzufrieden: „Ich wünsche mir eine Bike Lane an der Treskowallee.“ (Wir werden Seibel natürlich bald hier in die Rubrik „Nachbarschaft“ vorstellen.) Letzte Woche bin ich im „CityLAb“ gewesen und habe mich schon mal umgesehen. Mehr dazu bald.