Namen & Neues

Streit um den neuen Radweg an der B1 in Friedrichsfelde-Ost

Veröffentlicht am 29.06.2020 von Masha Slawinski

Am 11. Juni wurde an der B1 ein neuer Radweg fertiggestellt. Kurz darauf teilte das Netzwerk Fahrradfreundliches Lichtenberg ein Video des Radweges bei Twitter. Zu sehen ist ein Auto, das auf der B1 in Alt-Friedrichsfelde neben dem neu fertiggestellten Radweg fährt. An einer Stelle kommt es zu einer Verschwenkung, an der sich die zweispurige Straße zu einer Spur verengt. Die Anordnung von links nach rechts: Autospur, Radweg und Parkspur. Öffnet ein Parkender abrupt seine Wagentür, muss der Radfahrende nach links in die Autospur ausweichen. Ausparkende Autos müssen außerdem über die Radspur fahren.

Das B in der B1 steht für Bundesstraße – und ist somit Landessache. Geplant und gebaut hat den Radweg die von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) beauftragte InterVelo GmbH. Diese habe sich „dagegen gesperrt, den Bezirk und die Einwohnenden in die Planung zu involvieren. Sie ist überzeugt, dass so alles in Ordnung ist“, kommentiert Antonio Leonhardt, verkehrspolitischer Sprecher der Linken. 

Was konkret getan werden könnte: Große und kleine Poller an der unsicheren Stelle anbringen und so die Fahrsicherheit erhöhen oder die Rad- und Parkspur vertauschen, so dass Radfahrende physisch geschützt sind. „Wir haben den Stadtrat aufgefordert, das mit InterVelo anzusprechen. Ob InterVelo was daraus macht, bleibt ihnen überlassen“, so Leonhardt

Große und kleine Poller sind laut Bezirksstadtrat Martin Schäfer (CDU) nicht geplant, wie er vergangene Woche im Verkehrsausschuss verkündete. Laut dem Senat handle es sich bei der kritisierten Verschwenkung, bei der zwei Autospuren in eine münden, um eine Busspur. In der Planung sind rechts Flächen für den ruhenden Verkehr vorgesehen, gäbe es Poller, wären sie nicht erreichbar. Um die Sicherheit zu erhöhen, würde außerdem noch eine Markierung mit Pfeilen hinzukommen.

Für den Senat eine gute Lösung: „Diese Lösung bringt aus unserer Sicht an der Verengungsstelle keine signifikant erhöhte Gefahr für die Radfahrenden, weil sich die hier regelmäßig verkehrenden Busse bei bester Sicht frühzeitig in den Fließverkehr links einordnen können und den Radfahrstreifen nicht touchieren“, sagt Jan Thomsen, Pressesprecher der SenUVK. Warum man sich nicht dafür entschied Fahrradspur und Parkspur zu vertauschen, ließ sich bis Redaktionsschluss nicht beantworten.