Namen & Neues

Dringend Ärzt*innen für Hohenschönhausen gesucht

Veröffentlicht am 28.09.2020 von Robert Klages

In Lichtenberg fehlen Ärzt*innen. Der Stadtteil Hohenschönhausen ist besonders betroffen. Dort gibt es lediglich einen Kinderarzt: Steffen Lüder, hier im Tagesspiegel-Leute-Portrait („Ich könnte als Arzt nicht in Prenzlauer Berg arbeiten und über Dinkelkekse und Pastinakenbrei reden“). Bereits im April hatten wir damit hier im Newsletter auf die verehrende Situation aufmerksam gemacht. Lüder hat gelegentlich 100 Patient*innen in sechs Stunden. Seitdem scheint sich leider nicht viel getan zu haben. Ines Schmidt, für die Linke aus Lichtenberg ins Abgeordnetenhaus gewählt und dort unter anderem Frauenpolitische Sprecherin, macht erneut auf die Situation aufmerksam:

„60.000 Einwohner haben keine Ärzte“, so Schmidt in einem Facebook-Video, bei dem sogar in den Untertiteln berlinert wird. „Keine Privatpatienten“, gebe es in Hohenschönhausen, so Schmidt. Sie ruft Ärzt*innen dazu auf, eine Praxis dort zu eröffnen, volle Wartezimmer garantiert. Die Wohnungsbaugesellschaft Howoge könne beim Aufbau der Praxis helfen.

Zudem werde die Eröffnung der Praxis unterstützt mit bis zu 64.000 Euro in zwei Jahren, so Schmidt weiter. „Und jetzt: teilen, teilen, teilen.“

Nicht nur in Lichtenberg fehlen Ärzt*innen. Die Versorgung liegt in Treptow-Köpenick zum Beispiel bei 81 Prozent, in Charlottenburg-Wilmersdorf dagegen bei 135. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) kündigte nun mehr Niederlassungen für den Berliner Osten an: Die KV wird die Stadt planerisch in arztarme und arztreiche Gebiete teilen, wie Kollege Hannes Heine berichtet. Weil im Westen Berlins seit Jahrzehnten pro Kopf mehr Mediziner*innen arbeiten als im Osten, sollen neue Sitze nur für Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick vergeben werden. Diese Regelung gelte bis sich die Versorgung angeglichen habe, teilte die KV mit.