Namen & Neues
Projekt für kollektive Kunst startet in der Siegfriedstraße
Veröffentlicht am 25.05.2021 von Robert Klages
Leerstehende Garagen, viel Sperrmüll und Schrott finden sich derzeit auf dem Gelände in der Siegfriedstraße 183. Direkt dahinter ein Plattenbau. Und daneben ein leerstehendes Gebäude, das derzeit entkernt wird, hier war mal ein Heim für Geflüchtete. Auf dem Weg dorthin ebenfalls viel Sperrmüll. Uns geht es hier um den leerstehenden Garagenkomplex, rund 3000 Quadratmeter: Am 1. Juni werden neue Mieter*innen dort sein: Der Verein zur Förderung emanzipatorischer Stadtpolitik e.V. (kurz Fesev), eine Gruppe von Menschen, die in Berlin politisch, nachhaltig, sozial und kulturell engagiert sind und sich für die Umsetzung diverser Projekte zusammengeschlossen haben. Toll, dass es sowas gibt. Die Gruppe beschreibt sich wie folgt:
„Da sich Berlin seit vielen Jahren durch Prozesse der Gentrifizierung verändert und alternative Kultur- und Lebensräume zusehends verdrängt werden, möchten wir als Verein dieser Entwicklung entgegentreten und uns für die Schaffung neuer Freiräume für unkonventionelle und gemeinschaftliche Lebensformen einsetzen.“
Vorige Woche war wohl Schlüsselübergabe für die Siegfriedstraße 183. Die Gruppe will die verfallenen Garagen in Eigenleistung wieder aufbauen. Das Dach, Sanitäranlagen, Elektrik müssen neu gemacht und der Schutt und Schrott entfernt werden. Auf einer Spendenseite sind bereits fast 3000 Euro zusammengekommen.
Entstehen soll ein Treffpunkt für die Nachbarschaft und ein Vernetzungsort für politischen Projekte, ein Café oder eine Bar für Feste und ähnliches. Zudem Fahrrad-, Metall- Motorrad- sowie Holzwerkstätten und Ateliers für junge Künstler*innen in Selbstverwaltung, Workshops, Selbsthilfekurse. „Wir wollen einen positiven Beitrag zum Sozialkulturraum in Berlin-Lichtenberg leisten“, schreibt die Gruppe. „Ebenfalls werden wir das Gelände für Nachbarschaftsgärten und mobile Ateliers nutzen. Wir glauben, dass in der immer ’sauberer‘ werdenden und mehr und mehr an Profit orientierten Stadt Berlin Möglichkeiten für experimentelles Zusammenarbeiten und kollektives Lernen und Gestalten für junge, aber auch ältere Menschen, aktiv gefördert und geschaffen werden müssen und möchten mit unserem Projekt hierzu beitragen und einen neuen Raum eröffnen.“