Namen & Neues

CDU Lichtenberg sieht "Ghettoisierung" durch "Sozialwohnungen" - Antrag abgelehnt

Veröffentlicht am 31.05.2021 von Robert Klages

Die CDU-Fraktion in Lichtenberg hat in einem Dringlichkeitsantrag gefordert, dass in Hohenschönhausen keine weiteren „Sozial“-, sondern mehr Eigentumswohnungen gebaut werden. Dadurch solle eine „Ghettoisierung“ verhindert werden. Nicht nur in der Wortwahl unangebracht, hatte ich vor zwei Wochen kommentiert. Nun wurde in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) über den Antrag debattiert und abgestimmt: „Ich weiß nicht, was Sie sich bei der Formulierung des Antrags gedacht haben“, sagte Michael Andre von der SPD. „Der Titel ist katastrophal.“ Mietpreisgebundene Wohnungen würden keine „Ghettos“ entstehen lassen. Eigentumswohnungen würden die Verdrängung fördern. Die AfD-Fraktion fand den CDU-Antrag „wunderbar“ und „toll“ und stimmte auch dafür. 29 Bezirksverordnete votierten dagegen, der Antrag ist damit abgelehnt.

„Wenn die Leute die Miete nicht mehr zahlen können, sollen sie doch Eigentumswohnungen kaufen.“ Dieser abgewandelte Spruch von Marie Antoinette sei ihm bei dem Antrag der CDU eingefallen, sagte Bezirksbürger*innenmeister Michael Grunst (Linke), der diesen demnach auch nicht begrüßte.