Namen & Neues
Windkraft vom Hochhaus
Veröffentlicht am 20.06.2022 von Pauline Faust
Die Howoge möchte an der Frankfurter Allee ein Hochhaus mit Windrädern bauen, das ist laut Bezirksamt jedoch nicht genehmigungsfähig. Benjamin Hudler, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion Lichtenberg, will sich jetzt für die Idee einsetzten: „Der technische Fortschritt macht es möglich, Windkraft auch in der Stadt nutzbar zu machen, diese Chance sollte nicht einfach so liegen gelassen werden.“
Das neue Hochhaus entsteht an der Frankfurter Allee 218 am Bahnhof Lichtenberg. In dem 22-geschossigen Gebäude sollen 394 Wohnungen und rund 2.800 Quadratmeter Gewerbefläche unterkommen. Auf dieses 60 Meter hohe Bauwerk möchte die Howoge vier circa 20 Meter hohe Windräder setzten. Doch weil sich nach dem Baugesetzbuch „die Nutzungsart und das Nutzungsmaß“ nicht in die Umgebung einfüge, will das Bezirksamt den Bauantrag eine Ablehnung geben. Diese liegt der Howoge noch nicht formal vor. „Wir befinden uns derzeit in intensiven Gesprächen mit dem Bezirksamt, dem Senat sowie unseren direkten Nachbarn und arbeiten, daran eine positive Entscheidung herbeizuführen“, erklärte eine Sprecherin der Wohnungsbaugesellschaft.
Weil Berlin nur wenige potenzielle Freiflächen zur Energieerzeugung besitze, sei jeder Beitrag für mehr erneuerbare Energie ein weiterer Schritt zur Energiewende, argumentiert Benjamin Hudler. Damit solche Investitionen für Investoren attraktiv bleiben, solle das Bezirksamt aus Sicht der CDU-Fraktion Rahmenbedingungen und Lösungsstrategien entwickeln, die den Möglichkeiten Raum geben. Ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion Lichtenberg wurde in den Ausschuss Ökologische Stadtentwicklung überwiesen, in welchem über das weitere Vorgehen entschieden wird.
Der mögliche Nutzen des Vorhabens, Windräder auf das Hochhaus zu bauen, ist nicht abschließend geklärt. Bei einem ähnlichen Pilotprojekt der Gewobag auf einem Haus in Spandau aus dem Jahr 2016 blieben die „ökologischen und ökonomischen Erträge hinter den Erwartungen zurück“. 2019 wurde das Projekt daher beendet.