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Bebauung Grüne Innenhöfe im Ilsekiez: 56 Fragen an Stadtrat Hönicke
Veröffentlicht am 30.05.2023 von Robert Klages
Im Fall um die Nachverdichtung mit Wohnungen im Ilsekiez gibt es mittlerweile fünf Bauanträge von der städtischen Wohnungsbaugenossenschaft Howoge, die Prüfung steht noch aus. „Ich werde mit der Howoge in Gesprächen bleiben“, sagte Baustadtrat Kevin Hönicke (SPD) am Donnerstag während der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Er werde sich dafür einsetzten, dass mindestens ein Innenhof erhalten bleiben kann. Er sei diesbezüglich auch zuversichtlich. Während der BVV kam erneut der gescheiterte bezirkliche Bebauungsplan zur Sprache. Dieser sollte die Innenhöfe schützen. Aufgrund von Fehlern beim Verfahren kam dieser jedoch nicht rechtzeitig durch. Stadtrat Hönicke wird dafür verantwortlich gemacht und räumte am Donnerstag die Fehler ein.
„Die Verwaltung sollte das eigene Handeln kritisch hinterfragen“, so Robert Pohle. Seine Grünen schickten 56 Fragen an Hönicke. „Die letzte Chance, die grünen Innenhöfe vor einer Bebauung zu retten, besteht in einer Gesellschafteranweisung an die landeseigene Howoge, die Bauanträge zurückzuziehen“, so Pohle. „Wir erwarten von Kevin Hönicke, dass er sich für diese Lösung beim schwarz-roten Senat einsetzt und das B-Plan-Verfahren schnellstens zur Festsetzung bringt.“
Die CDU betont, dass es nicht normal sei, so viele Fragen zu stellen und auch nicht notwendig. Doch auch sie sieht in diesem Fall einen Dialogprozess, der „schwierig bis katastrophal geführt wurde“, so Benjamin Hudler, dessen CDU sich immer für die Erhaltung der Innenhöfe eingesetzt hat. Er plädiert dafür, mit der Howoge einen Dialog zu führen, der auf Nachhaltigkeit basiert. „Wir brauchen ein anderes Bauen, nämlich in die Höhe statt in die Breite. Für eine ökologische Stadt ist die Erhaltung solcher grünen Innenhöfe enorm wichtig.“
„Aus Hönickes Antworten wird deutlich, dass zwei Jahre lang nichts passiert ist“, findet Daniela Ehlers von den Grünen, die mit den Antworten auf die 56 Fragen nicht zufrieden sind, da einiges offen bleibe. Weiterhin unbeantwortet sei auch weiterhin, welchen Anteil der ehemalige Bausenator Andreas Geisel (SPD) habe. Und sie fragt, was eigentlich daraus folge, wenn Hönicke sage, er übernehme die volle Verantwortung für das Versagen. Hönicke bezichtigte Ehlers während der BVV unter anderem der „dreisten Lüge“ und sprach von „schrecklicher Arroganz“, sie sollte sich entschuldigen und sich schämen: „Es widert mich an.“