Namen & Neues
Räumung oder selbsternannter "Safe Place"? Auf dem Trailerpark soll es wieder Strom geben und niemand muss Miete zahlen
Veröffentlicht am 23.10.2023 von Robert Klages
Auf dem umstrittenen Trailerpark in Karlshorst ist eine Frau verstorben. Der Wohnwagen, in dem die 40-Jährige mehrere Jahre gelebt hatte, wurde am Montag abtransportiert. Die Frau war an Lungenkrebs erkrankt. Weitere Informationen zu dem Todesfall sind nicht bekannt.
Auf dem Gelände leben derzeit mehr als 200 Menschen in Bauwagen und Campinganhängern. Die CDU will den Trailerpark räumen, der Bezirks die Anlage auflösen – der Eigentümer denkt unterdessen darüber nach, die Anlage zum „Safe Place“ für obdachlose Menschen zu ernennen. Niemand soll dort mehr Miete zahlen müssen.
Auch dem Bezirk hatte der Eigentümer angeboten, seinen Ort zehn Jahre lang als „Safe Place“ nutzen zu können – doch er erhielt keine Antwort. Der Bezirk sagt, die Nutzung des Geländes als Wohnanlage sei illegal – schließlich sei es ein Gewerbegebiet, auf dem nicht gewohnt werden dürfe. Nun droht auf den über 4000 Quadratmetern das Chaos auszubrechen, ab November könnte hier ein wildes Obdachlosencamp entstehen.
Jetzt gibt es aber die Idee, das Gelände wieder mit Strom zu versorgen und zum „ersten echten Safe Space in Lichtenberg“ zu erklären. Die rund 4000 Quadratmeter sollen „der Allgemeinheit zur Verfügung“ gestellt werden. „Niemand, der dort dauerhaft wohnt oder vorübergehend seinen Lebensmittelpunkt dort errichtet, muss dafür Miete bezahlen“, so Klaus Langer, nach eigenen Angaben ein Pädagoge, der sich ehrenamtlich um das „sozial-alternative Wohnprojekt“ kümmert, wie er es selbst nennt. Dies geschehe in Absprache mit dem Eigentümer und den Bewohner:innen.
- Mehr Hintergründe und aktuelle Ereignisse zum Trailerpark gibt es im Artikel auf tagesspiegel.de (T+).