Polizei
13-Jährige bei Tram-Unfall gestorben - "Geisterrad" am Unfallort
Veröffentlicht am 18.06.2018 von Robert Klages
Ein 13-jähriges Mädchen ist letzte Woche Dienstag in Berlin-Rummelsburg mit ihrem Fahrrad unter eine Straßenbahn geraten – und nach einer verzweifelten Rettungsaktion gestorben. Auch zwei Feuerwehrleute wurden verletzt. Nach Angaben der Polizei wollte das Mädchen am Blockdammweg Ecke Köpenicker Chaussee mit ihrem Fahrrad nach links über die Gleise fahren. Dabei wurde sie von dem Triebwagen erfasst. Trotz Notbremsung habe der Fahrer den Zug nicht mehr rechtzeitig anhalten können, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Die Feuerwehr konnte die 13-Jährige erst nach anderthalb Stunden befreien; sie starb im Rettungswagen an ihren schweren Verletzungen.
Ich selbst war am Dienstag in der Nähe unterwegs. Einigen Radaktivist*innen hatten eingeladen, eine „Radtour“ durch Lichtenberg zu unternehmen, vorbei an den gefährlichsten Stellen für Radfahrende im Bezirk. Mit dabei waren auch Antje Kapek, Philipp Ahrens und Stefan Taschner von den Grünen sowie zahlreiche Interessierte. Wir haben die Sirenen der Einsatzwagen gehört und wenig später erfahren, was vorgefallen war. Leider gibt es in Lichtenberg einige Stellen, die für Radfahrende sehr gefährlich seien können und dringend einer Änderung bedürfen.
Am Donnerstag dann die Gedenkveranstaltung: Etwa 150 Teilnehmer*nnen folgten dem Aufruf von Changing Cities und dem ADFC Berlin, um des verunglückten Mädchens zu gedenken und gemeinsam zu trauern. Sie ist bereits die 19. Verkehrstote in Berlin in diesem Jahr. Gemeinsam mit Angehörigen, Mitschüler*innen, Freunden und Bekannten ist bei diesem tragischen Anlass darauf hingewiesen worden, dass es höchste Zeit ist, den Verkehrsraum für ungeschützte Verkehrsteilnehmer*innen (Radfahrende und Fußgänger*innen) sicherer zu machen.
Der ADFC stellte zur Erinnerung ein Geisterrad am Unfallort auf. Im Anschluss an die Trauerkundgebung startete eine Fahrraddemonstration des ADFC zum Roten Rathaus, die den Senat aufforderte, endlich die nötigen Anstrengungen zu unternehmen, um die “VisionZero” – das Ziel Null Verkehrstote in Berlin zu erreichen – Realität werden zu lassen.