Sport

Veröffentlicht am 09.09.2024 von Dominik Lenze

„Wolli retten“: Eisbären Juniors kämpfen um ihre Inlineskating-Halle. Von außen sieht sie aus wie eine typische Plattenbau-Sporthalle aus DDR-Zeiten heutzutage eben aussieht. Der Zahn der Zeit nagt an der Fassade. Selbst die Graffiti-Kunst verbleicht langsam. Beim Betreten der „Wolli”, der Sporthalle an der Wollenberger Straße 1 am Rande des Lichtenberger Ortsteils Neu-Hohenschönhausen, wird jedoch sofort klar, dass Innen und Außen hier zwei verschiedene Welten sind.


Keine dicke Luft, kein Toilettengeruch, der durch die ganze Turnhalle weht, keine abblätternde Farbe an den Wänden, keine Löcher im Fußboden oder kaputte Treppengeländer. Das liegt einerseits an der vollumfänglichen Sanierung, die dort vor etwas mehr als fünf Jahren stattfand, andererseits an denen, die derzeit die Sporthalle nutzen: den Sportlerinnen und Sportlern der Inlineskater-Hockey-Abteilung der Eisbären Juniors. Sie spielen quasi Eishockey auf Rollen, aber mit einem orangen Ball statt einer Hartgummischeibe.

Doch obgleich gerade erst saniert und so langsam in Blüte stehend, ist das Aus für die “Wolli” schon programmiert. 2028 sollen die Bauarbeiten der Howoge für ein großes Wohnareal beginnen. Vorher soll die Halle abgerissen werden. Mit alternativen Konzepten, wie beispielsweise die Halle in den Bebauungsplan zu integrieren oder auch, sie direkt zu überbauen, wurde sich anscheinend eher weniger beschäftigt.

In der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gab es zwei Anträge der Grünen-Fraktion zum Erhalt der Halle. Zuletzt beantragte die Linksfraktion der BVV vor den Sommerferien, die Sporthalle der Martin-Niemöller-Grundschule, nur etwas mehr als zwei Kilometer entfernt, als Alternative zur Verfügung zu stellen.

Mit einer solchen Ausweichoption beschäftigen sie sich bei den Juniors ebenfalls und sind durchaus offen für einen einigermaßen ortsnahen Umzug. Die Eisbären kommen schließlich aus Hohenschönhausen. Viel sinnvoller allerdings wäre es, das Rollsportzentrum so zu erhalten, wie es jetzt ist. Dafür haben die Eisbären die Aktion „Wolli retten” ins Leben gerufen. Wer sich vor Ort mal vom guten Zustand der Halle überzeugt hat, wird feststellen, dass so eine Rettung durchaus sinnvoll wäre.

  • Text: Daniel Goldstein
  • Foto: ächt media/Lucas Jensch
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