Kiezgespräch

Veröffentlicht am 11.11.2019 von Robert Klages

Der Club „Mensch Meier“, Storkower Straße 121, liegt zwar im Bezirk Pankow, aber an der Grenze zu Lichtenberg und ist für viele Lichtenberger*innen die erste Adresse in der „Innenstadt“. Der Club teilte mit, nicht am europäischen Clubaustausch teilzunehmen – wegen Finanzierung durch das Auswärtige Amt ab. Am Freitag fand in Berlin ein von der Clubcomission organisierter europäischer Clubaustausch statt. Das Mensch Meier hat die Teilnahme abgelehnt. „Wir begrüßen natürlich grenzen-überwindenden Austausch von Kunst und Kultur. Wir haben Nein gesagt, weil diese Veranstaltungsreihe vom deutschen Auswärtigen Amt finanziert wird“, schreibt das Mensch Meier in einer Mitteilung. „In Zeiten wie den unsrigen können wir nicht mit einem Ministerium zusammen arbeiten, dass auf der einen Seite Grenzen für Kunst und Waren offen halten will, um sie gleichzeitig für Menschen zu schließen. Die schönen Worte, in die diese Politik bei solchen Events gekleidet wird, lehnen wir als Discowashing ab.“

Das Auswärtige Amt würde im „Gewand menschenfreundlicher Formulierungen, Grenzen und Ausgrenzung verschleiern, dulden oder sogar verschärfen“. Aktuelle Beispiele:

  • Die Teilnahme am Aufbau der „Grenzschutzagentur“ Frontex, die dazu beiträgt, dass die EU die zur Zeit tödlichste Außengrenze der Welt hat.
    Die Zusammenarbeit mit den libyschen Lagern, denen die eigenen Mitarbeiter*innen, deutsche Diplomat*innen, „KZ ähnliche Verhältnisse“ attestieren.
  • Das Pflegen und intensivieren der Zusammenarbeit mit LGBTQI-feindlichen Despot*innen wie Bolsonaro und Erdogan.
  • Das Legalisieren von Waffenlieferungen an selbige und damit eine Mitverantwortung für die Menschenrechtsverletzungen, die diese bei der Unterdrückung ihrer eigenen Bevölkerung und bei Angriffskriegen, wie der derzeitigen Invasion der Türkei in Nordsyrien, begehen.