Kiezgespräch

Veröffentlicht am 09.10.2023 von Pauline Faust

Nichts funktioniert und es wird kalt. Im Trailerpark im Hönower Wiesenweg 24-25 in Karlshorst ist weiterhin der Strom abgeschaltet. Der Eigentümer, Ulrich Ziegler, wirft dem Bezirksamt vor, nicht auf seine Anfragen zu reagieren. Das müsste dem Anschalten zustimmen. „Etwas vom andern zu verlangen und zugleich zu wissen, dass man es nicht kann und darf, erzeugt unerträgliche Spannung im Modus einer Verzweiflung“, ließ er in einer Mitteilung verkünden.

Das Bezirksamt fordert den Eigentümer weiterhin auf, die Lage vor Ort zu verbessern. „Strom weiter fast komplett nicht vorhanden. Unglaublich, wie der Eigentümer die Menschen dort (nicht genehmigt) leben lässt“, twitterte Bezirksstadtrat Kevin Hönicke (SPD).

„Es gibt zum Trailerpark und zu seinem Eigentümer viele widersprüchliche Aussagen. Manche Menschen finden es dort gut, andere überhaupt nicht“, sagt Antonio Leonhardt, Bezirksverordneter der Linkspartei. Stadtrat Hönicke stehe unter Druck: „Es entsteht der Eindruck: Einige im Bezirksamt wollen sich an den gerichtlichen Räumungstermin nächstes Jahr halten, andere wollen die Situation eskalieren und eine Räumung erzeugen.“

Vor allem die CDU im Bezirk poche auf eine Räumung, mit der Begründung, es gehe um Leib und Leben der Bewohner. Diese seien aber erst recht bedroht, „wenn man sie in die Obdachlosigkeit bringt“, sagte Leonhardt. Der Bezirk habe keine Wohnungen, die er zur langfristigen Unterbringung anbieten kann.