Kiezgespräch
Veröffentlicht am 09.12.2024 von Dominik Lenze
Drohgebärden wegen eines Pollers? Streit um Verkehrsberuhigung im Kaskelkiez erreicht neuen Tiefpunkt. Unbekannte sind offenbar in den privaten Innenhof einer Grünen-Politikerin eingedrungen, um einen Anti-Poller-Sticker auf das Fahrrad ihres Kindes zu kleben. Die Lichtenberger Grünen-Fraktionschefin Daniela Ehlers berichtete auf X über den Vorfall.
Der Sticker zeigt die Aufschrift „Pollerbü“ im Stil eines Ortsausgangsschildes. Das Motiv des Aufklebers wird von Unterstützer:innen des Durchgangsverkehrs im Kaskelkiez genutzt. Das Fahrrad stand laut Ehlers im verschlossenen Innenhof an ihrer privaten Wohnadresse. Bereits zuvor wurde auch der innenliegende private Briefkasten beklebt.
„Wie tief muss man sinken, um in der Debatte um Verkehrspolitik ernsthaft auf die Idee zu kommen, das Rad meines Kindes mit seinen Anti-Poller-Stickern zu beschmieren?“, schreibt Ehlers auf X. Aus Sicht der Grünen-Fraktion handelt es sich um eine Drohung: „Ehrenamtliche Politiker:innen geraten zunehmend ins Visier von Hass und Hetze – oft im Netz, aber auch immer wieder im persönlichen Umfeld. Das Bekleben privater Briefkästen oder von Fahrrädern der Kinder kommt einer Drohung gleich und überschreitet jede Grenze“, meint Phillip Ahrens, Fraktionsvorsitzender in Lichtenberg.
Der Poller in der Stadthausstraße sollte die Zufahrt zum Kaskelkiez im Ortsteil Rummelsburg einschränken und somit für einen ruhigen Verkehr im Viertel sorgen. Infolge einer Initiative von Anwohner:innen wurde die Maßnahme von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen. Einige wollen die Entscheidung nicht akzeptieren, seit etwa einem Jahr ist ein Streit um das Metallstück entbrannt, der immer wieder bizarre Blüten treibt.