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von Caspar Schwietering
Veröffentlicht am 18.08.2020
mitten in der Corona-Pandemie steht Marzahn-Hellersdorf bald ohne Amtsärztin da. Eine Ausschreibung blieb ohne Erfolg, wie der „Tagesspiegel Checkpoint“ erfuhr, und da die bisherige Amtsärztin und Leiterin des Gesundheitsamtes, Martina Hähnel, nun endgültig in den Ruhestand geht, ergibt sich eine Vakanz.
Wegen der Corona-Pandemie hatte Hähnel ihr Amt bereits ein halbes Jahr länger, als ursprünglich geplant, ausgeübt. Auf dem Höhepunkt der ersten Welle der Corona-Pandemie war die erfahrene Amtsärztin dabei ein beruhigender Faktor im Krisenstab des Bezirksamts. Doch nun ist endgültig Schluss.
Kommissarisch wird das Gesundheitsamt ab Anfang September der Mediziner Juan Carlos Ramirez Henao leiten. Ramirez leitet bereits seit vielen Jahren den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst von Marzahn-Hellersdorf. Der Mittfünfziger, der aus Kolumbien stammt, bringt also viel Erfahrung mit. Er war auch bisher schon Hähnels Stellvertreter. Insofern ist das Gesundheitsamt nicht wirklich führungslos, sondern durchaus in guten Händen. Aber dennoch wirft die unbesetzte Leiterposition ein Schlaglicht auf die Personalengpässe in dem essentiellen Amt, die angesichts einer drohenden zweiten Welle des Coronavirus nichts Gutes verheißen. Auch hier gilt: Das Coronavirus deckt alle gesellschaftlichen Probleme gnadenlos auf. Der Personalmangel in der Berliner Verwaltung und in unserem Bezirk sind im schlimmsten Fall nichts anderes als lebensgefährlich.
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Caspar Schwietering ist Newsletter-Redakteur beim Tagesspiegel. Und bei Twitter ist er auch zu finden. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie ihm bitte eine E-Mail an caspar.schwietering@tagesspiegel.de