Kultur

Nicht nur "Klasse Damen": Großer Zuspruch fürs Schloss Biesdorf

Veröffentlicht am 03.09.2019 von Ingo Salmen

Es war lange Zeit ein Sorgenkind des Bezirks, der Betrieb durch die Grün Berlin hat nicht funktioniert, zuletzt gab es Prügel vom Landesrechnungshof – doch als kommunale Galerie mit allerlei Rahmenprogramm scheint das Konzept im Schloss Biesdorf aufzugehen. Darauf deutet ein enormer Zuwachs bei den Besucherinnen und Besuchern hin. Wie das Bezirksamt mitteilt, kamen in diesem Jahr bis Mitte August schon mehr als 67.000 Menschen in die Biesdorfer Turmvilla. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei die Zahl um mehr als 50 Prozent gestiegen. Bekanntlich gibt es neben häufig wechselnden Ausstellung auch ein umfangreiches Angebot zur Kunstvermittlung – und zahlreiche einzelne Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Vorträge, mehr als 150 im Jahr, teils von und mit Partnerinstitutionen.

Aktueller „Besuchermagnet“ sei die Ausstellung „Klasse Damen!“, die die Öffnung der Berliner Kunstakademie für Frauen vor 100 Jahren thematisiert. Sie sei bereits von mehr als 21.000 Menschen besucht worden – und ist noch bis zum 13. Oktober geöffnet. Einen weiteren Anlass, ins Schloss zu gehen, gibt es an diesem Donnerstag, 5. September. Um 19 Uhr beginnt dann eine Podiumsdiskussion zur laufenden Schau: Wie es um die Geschlechtergerechtigkeit im deutschen Kunstbetrieb heute bestellt ist, erörtern Kuratorinnen und Künstlerinnen der Ausstellung mit Vertreterinnen und Vertretern Berliner Kulturinstitutionen: Petra Kohse (Theaterkritikerin der „Berliner Zeitung“), Ellen Kobe (Künstlerin und Kuratorin), Else Gabriel (Künstlerin), Carola Muysers (Kunstwissenschaftlerin), Ralf F. Hartmann (Kulturamts- und Ausstellungsleitung Zitadelle Spandau), Veit Rieber (Senatskulturverwaltung) und Schlosschefin Karin Scheel. Die Besucher*innenzahlen dürften weiter steigen: Im Herbst folge eine große Ausstellung zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls.