Namen & Neues

Neue Verkehrslösung für Mahlsdorf im Gespräch

Veröffentlicht am 23.01.2018 von Ingo Salmen

Die Abgeordneten Iris Spranger (SPD) und Stefan Ziller (Grüne) wollen nicht die Autos verlegen, sondern die Straßenbahn. Sie möchten die Senatsverkehrsverwaltung „für einen neuen Kompromiss“ gewinnen, schreiben sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung: Die Tram könnte künftig über den bisher für den Autoverkehr vorgesehenen Neuen Hultschiner Damm und die Straße An der Schule führen, neben einem Radweg. „Dies ist für den entstehenden neuen Oberschulstandort eine gute Lösung und berücksichtigt die geäußerten Bedenken zur Sicherheit auf dem Schulweg“, meinen die beiden Parlamentarier. „Die Hönower Straße zwischen B1 und der Pestalozzistraße hätte zukünftig mehr Platz für den Autoverkehr. Die bisherige Teilung des knappen Straßenraumes wäre nicht mehr nötig.“ Dass die Umsetzung dieses neuen Vorschlags länger dauern würde als die lange geplante (und von Bezirk und Mahlsdorfern abgelehnte) Variante, gestehen sie ein. Sie hoffen aber auf eine „gute Lösung“ für den Ort.

Zwei Probleme würde dieser Ansatz beheben: Auf der neuen Route könnte die Straßenbahn sicherlich in der angepeilten engeren Taktung verkehren; und die vom Bezirk immer vehement kritisierte Verlegung des Autoverkehrs vor die neue Oberschule (tausende Fahrzeuge am Tag) würde vermieden. Ein Problem aber bleibt: Wer die Tram umleitet, behält die Autos mitten im Ortskern. Das würde eher dafür sprechen, doch die bisher vom Bezirk propagierte Alternative einer anderen Tangente über Brandenburger Gebiet zu verfolgen.

Ganz neu ist die Variante mit der Straßenbahn auch nicht. Er habe sie mit Verkehrsstadtrat (und Parteifreund) Johannes Martin bereits im Sommer vergangenen Jahres der Senatsverwaltung zur Prüfung empfohlen, sagt der CDU-Abgeordnete Mario Czaja. „Das Problem bleibt jedoch das Nadelöhr am Bahnhof Mahlsdorf“, wendet er ein – und plädiert für eine „ganzheitliche Lösung“, am besten über das Gebiet der Gemeinde Hoppegarten. Dafür habe der Bezirk auch eine Studie in Auftrag gegeben. Bei einer Besprechung mit Staatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne), Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Linke), BVG und Bürgerinitiative, allen örtlichen Abgeordneten und Bezirkspolitikern am Montagabend im Rathaus Hellersdorf habe die Senatsverwaltung jedoch den Umweg für die Tram als problematisch bezeichnet. Ohnehin scheue sie neue Linienführungen wegen der erneuten Verzögerung des Verfahrens. Czaja sieht darin dennoch eine „denkbare“ Option – wenn zugleich die Autos über eine weitere Umfahrung durch Brandenburg geleitet würden.

Das will er aber erst mit den Anwohnern besprechen. Am Montag, 29. Januar, bittet er deshalb um 18.30 Uhr zu einer Versammlung in die Aula der Friedrich-Schiller-Grundschule, An der Schule 13. Eingeladen sind auch Verkehrssenatorin Regine Günther, Stadtrat Martin und Peter Eisenach vom Verein Mahlsdorfer Bürger. Kirchner habe ihm am Montag zugesichert, dass ein hochrangiger Vertreter der Verkehrsverwaltung kommen werde – darauf warten die Mahlsdorfer seit Monaten. Vielleicht haben ja auch die Abgeordneten Spranger und Ziller Zeit. Ingo Salmen