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Sanierung Lemkestraße: Baumgutachten liegt vor
Veröffentlicht am 10.07.2018 von Ingo Salmen
Die Erneuerung der Lemkestraße zwischen Kieler Straße und Donizettistraße ist höchst umstritten. Eine Bürgerinitiative will den historischen Charakter einschließlich des Pflasters erhalten, das die BVG jedoch für den flüssigen Busverkehr beseitigt wissen will. Eine Sorge betrifft auch den alten Baumbestand. Grünstadtrat Johannes Martin (CDU) hatte im Frühjahr in der Bezirksverordnetenversammlug die Unterstellung zurückgewiesen, das Bezirksamt plane umfangreiche Fällungen. Grundlage für alle Maßnahmen sei ein Baumgutachten, betonte er – und das liegt nun vor.
19 Bäume müssen demnach gefällt werden, allerdings unabhängig von der Baumaßnahme. Sie sind nicht mehr stand- und bruchsicher. Insgesamt stehen in dem Abschnitt 60 Bäume, überwiegend Linden und zu einem geringen Teil Ahorne, wie das Bezirksamt mitteilt. Üblicherweise würden sie im Straßenraum 90 bis 110 Jahre alt, was die vorhandenen Bäume fast schon erreicht haben. Ihre „Reststandzeit“ betrage im Schnitt 10 bis 15 Jahre. Der Bezirk ist nach eigenen Angaben bestrebt, möglichst alle Bäume zu erhalten. Für die kranken Exemplare seien Ersatzpflanzungen geplant, um den Charakter der Straße zu erhalten.
Was sich erheblich auf die Planungen auswirken dürfte: Die Bäume weisen eine Neigung zur Straße auf, wie das Gutachten ergeben hat. Das heißt, die Zugwurzeln liegen im Gehweg, teilt das Bezirksamt mit. Arbeiten, auch wenn sie auf den Gehwegbereich beschränkt blieben, hätten somit unmittelbar Auswirkungen auf die Standsicherheit der Bäume. Deshalb müssten nun unterschiedliche Gestaltungsvarianten für die Straße erarbeitet werden. Durch die angedachte Verbreiterung der Gehwegfläche sowie einer Verengung der Fahrbahn könne zusätzlicher Platz für die Wurzelentwicklung entstehen, heißt es. Das Gutachten kann in Martins Büro eingesehen werden. Um vorherige Anmeldung unter Tel. 030/90293-2601 wird gebeten.