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Baumgutachten Lemkestraße: Grüne widersprechen Bezirksamt

Veröffentlicht am 31.07.2018 von Ingo Salmen

Die Grünen haben sich das 300-seitige Baumgutachten zur Mahlsdorfer Lemkestraße genauer angesehen – und weisen die Darstellung des Bezirksamtes zurück, dass knapp ein Drittel der Bäume gefällt werden müssten. Das Gutachten sehe dafür „keinen Bedarf“, teilten sie am Dienstag mit. „Entgegen der Aussagen von Bezirksstadtrat Johannes Martin (CDU) gibt es keine wesentlichen Gründe für die Fällung der großkronigen Bäume in der Mahlsdorfer Lemkestraße“, schreibt Vorstandsmitglied Inka Seidel-Grothe. „Lediglich eine Asphaltierung und Versiegelung des historischen Pflasters der Straße wäre der Hauptgrund, da die Baumwurzeln massiv geschädigt würden. Geschieht dies nicht, prognostiziert das Gutachten mehrere Jahrzehnte weitere Lebenszeit der Bäume.“

Das Bezirksamt hatte vor drei Wochen mitgeteilt, dass dem Gutachten zufolge 19 Bäume unabhängig von der Baumaßnahme nicht mehr stand- und bruchsicher seien. Schon Arbeiten am Gehweg würden die Wurzeln gefährden.

Die Grünen werfen dem Bezirk auch Fehler in der Vergangenheit vor: „Dass das Gutachten einen schlechten Pflegezustand der Bäume feststellt, ist vor allem eine Kritik am Bezirksamt“, sagt Seidel-Grothe. „Es hat laut Gutachtern versäumt, eine schonende Baumpflege in der Lemkestraße zu betreiben, und ist für lebensverkürzende Faulstellen verantwortlich.“ Die Partei lehnt deshalb „großflächige Rodungen“ in der Lemkestraße ab, lieber sollten „zuerst Lücken durch Nachpflanzungen geschlossen werden“. Ihre Forderung: „Grundlose Baumfällungen aufgrund einzelner Fakten in Gutachten, die der Öffentlichkeit nur schwer zugänglich sind, darf es nicht geben.“ Grundlos sind diese Fällungen aus Sicht des Bezirksamts eben nicht.