Namen & Neues

Kastanienboulevard: Gesobau hält an Hochhaus-Projekt fest

Veröffentlicht am 13.11.2018 von Ingo Salmen

Verträgt der Hellersdorfer Kiez einen 14-geschossigen Neubau? Am Kastanienboulevard, einem Viertel mit erheblichen Schwierigkeiten, ist ein Ensemble mit 149 Wohnungen geplant, die Hälfte davon Sozialwohnungen, wo bislang noch die Ruine einer alten Kaufhalle steht. Ein privater Bauträger will den Komplex mit Hochhaus errichten, die Gesobau, eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft, will ihm diesen abkaufen. Doch eine Bürgerinitiative und die CDU üben an dem Vorhaben massive Kritik: Neben der schieren Höhe halten sie auch den 50-prozentigen Anteil geförderter Wohnungen für zu hoch. Diesen Punkt hält sogar Linken-Fraktionschef Björn Tielebein für problematisch.

Doch die Gesobau will daran festhalten: „Dies entspricht den Vorgaben aus der Kooperationsvereinbarung ‚Leistbare Mieten, Wohnungsneubau und soziale Wohnraumversorgung'“, teilt Sprecherin Birte Jessen mit. Würde die Gesobau am Kastanienboulevard Abstriche bei der Quote machen, müsste sie andernorts umso mehr Sozialwohnungen anbieten. Die erwähnte Vereinbarung hat das Land mit allen seinen Wohnungsgesellschaften abgeschlossen. Mit anderen Worten: Wenn der Bezirk etwas daran ändern will, muss er mit Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) über eine Ausnahmeregelung verhandeln. Zuerst aber müsste die Bezirkspolitik das eigene Bezirksamt überzeugen. Denn Jessen sagt auch: „Alle notwendigen Abstimmungen mit dem Stadtplanungsamt sind bereits erfolgt.“ Der Bezirk wünsche sich die „Betonung des Kastanienboulevards über diesen Baukörper“. Zudem seien am Fuße des Gebäudes Gewerbeflächen für die Belebung des Quartiersmanagements geplant.