Namen & Neues

Große Pläne für den Bahnausbau - aber nicht im Osten

Veröffentlicht am 15.01.2019 von Ingo Salmen

Es ist ein Milliardenprogramm: Die Stammbahn, die Stadtbahn, die Heidekrautbahn ins Märkische Viertel und die Strecke nach Cottbus sollen in den nächsten Jahren ausgebaut werden, um die Verkehrsinfrastruktur für das Wachstum der Metropolregion Berlin-Brandenburg zu ertüchtigen. „i2030“ heißt das Programm. Sein großes Manko: Der Osten ist ausgespart. Von der Ostbahn (RB26), die vom Ostbahnhof über Mahlsdorf und das brandenburgische Müncheberg bis ins polnische Kostrzyn und Gorzow führt, fehlt in dem Plan jede Spur. Alle Versuche, einen zweigleisigen Ausbau auch dieser Strecke zu erreichen, sind bisher gescheitert.

Jetzt werden Stimmen lauter, die fordern, die Strecke der RB26 doch noch zu berücksichtigen. Schon im Dezember sprach sich die regionale Wirtschaft in einer „Seelower Erklärung“ dafür aus. Verkehrsstadträtin Nadja Zivkovic teilte jetzt mit, dass Zwischenergebnisse einer entsprechenden Studie bereits für 14 Millionen Euro kurzfristige Ausbaumöglichkeiten aufzeigten – und mit Güterverkehr für knapp 48 Millionen. Es gebe ein „enormes Potenzial“, die Pendlerzahlen auf der Straße dadurch zu verringern, sagt die CDU-Politikerin.

Ähnlich äußerten sich der AfD-Abgeordnete Gunnar Lindemann, dessen Fraktion schon einen entsprechenden Antrag ins Abgeordnetenhaus eingebracht hat, und der Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg, der das ebenfalls angekündigte. Die AfD hat einen zweigleisigen Ausbau der S-Bahnstrecke nach Strausberg beantragt, wie die „Berliner Woche“ berichtet. Während der Grünen-Abgeordnete Stefan Ziller diesem Vorhaben durchaus Potenzial bescheinigt, hält Ronneburg den Aufwand für zu hoch. „Wir würden eher ein zweites Gleis für die S-Bahn zwischen Hoppegarten und Fredersdorf favorisieren, um hier einen Zehn-Minuten-Takt hinzubekommen“, zitiert ihn die „Berliner Woche“.