Namen & Neues
Einwände abgewiesen: Mozartschule zieht nach Mahlsdorf
Veröffentlicht am 19.02.2019 von Ingo Salmen
Jetzt steht es fest: Die Sekundarstufe I der Mozart-Gemeinschaftsschule aus Hellersdorf wird ab dem Sommer für zwei Jahre in das Gebäude der neuen Integrierten Sekundarschule (ISS) in Mahlsdorf einziehen. Der Versuch der CDU, in einer Sondersitzung des Schulausschusses die Entscheidung des Bezirksamts rückgängig zu machen, bekam am Donnerstag nicht genug Unterstützung, wie „LiMa+“ berichtet.
Das ist unter den gegebenen Umständen auch gut so. Denn die Sanierung der Mozartschule kann jetzt endlich beginnen, ohne dass der Start der Oberschule in Mahlsdorf in unerträglicher Weise eingeschränkt würde. Nur acht ISS-Klassen wird es ab dem Schuljahr 2019/20 geben, der Platz für beide Schulen ist in dem neuen Gebäude vorhanden. Im zweiten gemeinsamen Jahr wird die Raumkapazität in der Tat bis an die Grenzen ausgenutzt, doch ein Jahr später ist die ISS-Gemeinschaft schon wieder ganz unter sich und hat mehr Platz. Das muss der Bezirk durch schnelle Bauarbeiten in Hellersdorf jetzt auch sicherstellen.
Was Gordon Lemm sich vorwerfen lassen muss: dass er diese Entscheidung nicht schon vor Monaten gefällt hat. Spätestens im Herbst war für den Schulstadtrat der SPD absehbar, einen Ausweichstandort für die Schulbauoffensive wird es bis zum Sommer keinen geben, auch nicht den für die Mozartschule gut geeigneten an der Sebnitzer Straße. Nichts war bewilligt, Planung und Bau eines Containerstandortes dauern aber locker 15 Monate. So lange kann die Mozartschule nicht mehr warten: Der Brandschutz für das Gebäude der Sekundarstufe I läuft Anfang 2020 aus. Weil die Entscheidung jetzt praktisch am Beginn der Anmeldephase für die Oberschulen bekannt wurde, waren Eltern in Mahlsdorf verständlicherweise verunsichert.
Kommunalpolitik muss solche Sorgen aufgreifen, das hat die CDU getan und mehr Informationen eingefordert. Trotzdem hat auch sie nicht immer glücklich agiert. Was nicht zusammenpasst: einerseits zu fordern, die Diskussion „auf der Sachebene“ zu führen, andererseits selbst vage Befürchtungen zu großen Fragen zu erklären, die aufgeklärt werden müssen. Das ist etwa der Fall, wenn der Mahlsdorfer Abgeordnete Mario Czaja Zweifel anmeldet, ob die ISS unter einem Dach mit der Mozartschule überhaupt ihr Profil entwickeln kann – obwohl sie nach zwei Jahren schon wieder das ganze Gebäude für sich allein hat. Oder wenn er unterstellt, die ISS solle zu einem „Durchlaufstandort mit jährlich wechselnden ausgelagerten Schulen“ werden – obwohl die drei Drehscheibenstandorte für Marzahn-Hellersdorf längst bekannt sind. Und vielleicht muss es auch nicht sein, von einem „Schlag ins Gesicht aller Mahlsdorfer“ zu sprechen, wenn man gerade dafür plädiert, die Emotionen zurückzustellen. Das dürfte das Beste für die Kinder aus dem ganzen Bezirk sein.