Namen & Neues

Mahlsdorf bekommt einen Wochenmarkt - mit Online-Bestellung

Veröffentlicht am 02.07.2019 von Ingo Salmen

Kein Supermarkt kommt heute mehr ohne regionale Produkte aus. Die Manager aus der Lebensmittelbranche wissen, warum sie nicht nur auf die großen Marken vertrauen: Das, was aus der eigenen Region kommt, genießt bei Verbraucherinnen und Verbrauchern meist besonderes Vertrauen. Dieses Konzept ist so alt wie Marktplätze im ganzen Land. In Mahlsdorf bekommt es jetzt einen neuen Anstrich: An diesem Donnerstag, 4. Juli, findet von 16.30 bis 18 Uhr im Stadtteilzentrum Pestalozzitreff, Pestalozzistraße 1A, der erste „Marktschwärmer“-Wochenmarkt statt. Ihn soll es fortan an jedem Donnerstag zu dieser Zeit geben. Hinter dem Konzept steckt die Equanum GmbH aus Prenzlauer Berg, die nach dem traditionellen Prinzip des Marktes Erzeuger und Verbraucher zusammenbringen will.

Zwei Punkte sind neu: Wer auf dem Markt einkaufen möchte, bestellt seine Waren bereits zuvor im Internet. Und wie bei einer Tupperparty gibt es immer eine Gastgeberin oder einen Gastgeber. In Mahlsdorf ist das Vivian Kammholz – auch aus Eigeninteresse. „Ich wollte dieses Konzept auch für meine Nachbarn und mich haben“, sagt die Mutter von zwei Kindern. Sie organisiert den Markt im Pestalozzitreff und empfiehlt im Onlineshop auch immer ihre „Lieblinge der Woche“. Nach „Marktschwärmer“-Angaben stammen die Lebensmittel ausschließlich von bäuerlichen Erzeugern, Lebensmittel-Handwerkern und kleineren Manufakturen aus der Region. Im Durchschnitt liegen zwischen Herstellungsort und Schwärmerei nicht mehr als 27 km Transportweg. Der Erzeuger gibt von seinem Nettoumsatz 8,35 Prozent an den Gastgeber für die Organisation und 10 Prozent an die Equanum GmbH für die Bereitstellung der Plattform ab. 81,65 Prozent bleiben beim Bauern.

Die Idee für den Wochenmarkt 2.0 stammt aus Frankreich: Die Online-Direktvermarktung wird dort seit 2011 unter dem Namen „La Ruche Qui Dit Oui“ (Der Bienenkorb, der Ja sagt) praktiziert. Inzwischen gebe es im Nachbarland mehr als 800 „Schwärmereien“. In Deutschland startete das Netzwerk im Herbst 2014. Derzeit sind mehr als 50 lokale Märkte in zehn Bundesländern geöffnet, weitere 50 befinden sich im Aufbau.