Namen & Neues
So läuft die Schulbauoffensive im Bezirk
Veröffentlicht am 01.09.2020 von Caspar Schwietering
Aus der Bezirksverordnetenversammlung vom 20. August schulde ich Ihnen noch den Bericht zum aktuellen Stand beim Schulbau im Bezirk. Denn natürlich haben Schulstadtrat Gordon Lemm (SPD) und Immobilienstadträtin Juliane Witt (Linke) die Verordneten auch darüber informiert. Lemm zeigte sich optimistisch. „Es gibt Licht am Ende des Tunnels“, sagte er.
Bis zum Ende Sommerferien hat das Bauamt des Bezirks einige Baumaßnahmen fertig bekommen. Das Otto-Nagel-Gymnasium und die Franz-Carl-Archard-Schule haben einen Modularen Ergänzungsbau (MEB) erhalten. Die Grundschule am Fuchsberg und die Schleipfuhl-Grundschule in Hellersdorf haben neue Klassenräume in Containern erhalten. Und in der Grundschule an der Wuhle wurde ein Modularer Unterrichtsraum (MUR) saniert. Da die neu geschaffenen Räume aber vielfach genutzt werden, damit anderswo Gebäude saniert werden können, hat sich das Problem mit fehlenden Schulplätzen im Bezirk kaum verringert. Wie sehr insbesondere viele Grundschulen derzeit überbelegt sind, zeigt diese interaktive Karte.
Schulstadtrat Gordon Lemm rechnet deshalb noch mit mindestens zwei harten Jahren. Wirklich besser wird die Situation laut Lemm erst, nachdem in Marzahn-Hellersdorf fünf neue Grundschulen entstanden sind. Bisher ist dem Bezirk bis 2022 aber nur eine neue Grundschule in Hellersdorf fest zugesagt worden. Die Grundschule an der Elsenstraße in Mahlsdorf könnte 2023 hinzukommen. Das geht aus der Antwort der Bildungsverwaltung auf eine Anfrage der SPD-Abgeordneten Iris Spranger hervor. Interessant ist dabei eine spitze Bemerkung der Staatssekretärin Beate Stoffers. „Das Bezirksamt sollte prüfen, inwieweit eine Baugenehmigung unter Vorbehalt des Umweltgutachtens parallel erteilt werden kann“, schreibt sie. Der Bezirk sei darauf durch den Schulbaubeauftragten mehrfach hingewiesen worden. Stoffers legt insgesamt nahe, dass das Bezirksamt „Beschleunigungsmöglichkeiten“ nicht genutzt hat.
Hoffnung macht derweil die letzte Besichtigungstour zu möglichen MEB-Standorten, die Gordon Lemm mit den Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Bildung unternommen hat. Die Grundstücke bei der Grundschule an der Mühle, der Grundschule am Schleipfuhl sowie der Ernst-Haeckel-Schule sollen sich dabei als „vollumfänglich geeignet“ für einen MEB-Bau erwiesen haben. Bei der Grundschule an der Geißenweide bräuchte es dagegen noch etwas zusätzliche Fläche, die das Straßen- und Grünflächenamt bereitstellen müsste, erklärte Lemm.
Sicher hat der Bezirk die MEB-Bauten allerdings noch nicht. Denn Marzahn-Hellersdorf konkurriert mit anderen Bezirken um die begehrten Erweiterungsbauten. Doch die Senatsverwaltungen hätten den Bedarf von Marzahn-Hellersdorf klar anerkannt, sagt Lemm. Er gibt sich deshalb zuversichtlich. „Sollten wir alle vier MEB-Bauten in den nächsten Jahren erhalten, würde sich der Schulplatzmangel im Bezirk merklich entspannen“, sagte er.
Dieser Beitrag stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für Marzahn-Hellersdorf. Die Newsletter für alle 12 Berliner Bezirke gibt es kostenlos und in voller Länge hier: leute.tagesspiegel.de
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