Namen & Neues
Radverkehr: Planungen gibt's, Planer*innen nicht
Veröffentlicht am 12.01.2021 von Ingo Salmen
Für den Radverkehr will Nadja Zivkovic sich besonders einsetzen, sollte sie für die CDU zur Bürgermeisterin gewählt werden. Allein: Ihr fehlt das Personal, und zwar schon als amtierende Straßenstadträtin. Die beiden Stellen für Radverkehrsplaner*innen, die jeder Bezirk bekommen hat, sind in Marzahn-Hellersdorf bis heute nicht besetzt. Und weil das Grün im Bezirk wohl kein ausreichendes Argument für qualifizierte Expert*innen war, macht Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Linke) jetzt das Portemonnaie auf: Bei Vorliegen aller Einstellungsvoraussetzungen (darunter mehrjährige Berufserfahrung) soll es eine „außertarifliche Fachkräftezulage“ von bis zu 1000 Euro im Monat geben, höchstens aber für die Dauer von fünf Jahren. Das teilte Pohle auf Anfrage von Grit Lehmann vom ADFC Wuhletal mit.
Wer allerdings im Stellenportal des Landes nach „Radverkehrsplaner“ sucht, wird nicht fündig werden, obwohl die Dauerausschreibung eigens noch mal bis zum 1. Juli 2021 verlängert wurde. Der Job nennt sich „Bauleitung für Straßenbaumaßnahmen insbesondere nach dem Radwegesonderprogramm (m/w/d)“ und ist natürlich j.w.d.
Arbeit gibt es genug, das zeigt auch ein Bericht der „Berliner Woche“. Acht größere Radverkehrsprojekte hat sich Zivkovic demnach fürs neue Jahr vorgenommen.
Drei gab sie als Prioritäten an:
- den Neubau des Radwegs an der Altentreptower Straße in Biesdorf,
- den Ausbau des Radwegs auf der Märkischen Allee an der Rampe Alt-Biesdorf, wo bisher nur Markierungen vorhanden sind,
- die Fortsetzung des Neubaus der Radwege TR6 und TR7 von der Brücke der Bitterfelder Straße bis zur Ludwig-Renn-Straße.
Fünf weitere Vorhaben nannte Zivkovic ebenfalls:
- Erneuerung des TR7 zwischen Wuhletal- und Havemannstraße,
- Erneuerung des Radwegs auf der Allee der Kosmonauten im Abschnitt mit der Brücke über die Märkische Allee,
- Neubau im Münsterberger Weg von der Gielsdorfer bis Neuenhagener Straße,
- Neubau in der Ludwigsluster Straße von der Lion-Feuchtwanger- bis zur Hellersdorfer Straße,
- Neubau in der Gülzower Straße von der Parchimer bis zur Hellersdorfer Straße.
Ein Pop-up-Radweg findet sich auf der Liste nicht. Der ist eigentlich auf der Allee der Kosmonauten vorgesehen, eines der besonders umkämpften Themen des vergangenen Jahres – gerade die CDU hatte sich dagegen ausgesprochen. Laut Zivkovic soll es aber im Januar eine Verständigung darüber geben, wie die Senatsverkehrsverwaltung und der erfahrene Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg das Bezirksamt unterstützen können. Hoffentlich haben die genug Personal.