Namen & Neues
Verschwörungsideolog:innen und Gegner:innen von Corona-Maßnahmen "spazieren" durch MaHe
Veröffentlicht am 21.12.2021 von Johanna Treblin
Am Montag gab es nach Angaben der Polizei mehrere Aufrufe zu nicht angemeldeten Versammlungen, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richteten. Etwa 500 Kräfte seien im Stadtgebiet im Einsatz, twitterte die Polizei. Es habe einige kurzfristige Ansammlungen gegeben, etwa in Zehlendorf und Pankow, sagte ein Sprecher. Es seien auch Platzverweise und einige Festnahmen verzeichnet worden.
Auch in Marzahn-Hellersdorf hatten sich einige zu sogenannten Spaziergängen getroffen. Nach Telegram- und Twittermeldungen trafen sich mehrere Gruppe oder einzelne Personen in Biesdorf, an der Kirche in Alt-Marzahn, auf dem Helene-Weigel-Platz und dem Alice-Salomon-Platz. In Alt-Marzahn und auf dem Helene-Weigel-Platz sollen die unangemeldeten Versammlungen von der Polizei aufgelöst worden sein.
Ab 19 Uhr schien es eine Gruppe von etwa 40 Leuten doch geschafft zu haben, sich unbehelligt von der Polizei am Helene-Weigel-Platz zu treffen (siehe hier bei dem Twitter-Account Kim Winkler auf Twitter). Auf anderen Fotos und Videos bei Telegram ist zu sehen, wie sie Kerzen vor dem Rathaus abgestellt haben (wozu eigentlich?) und dazu Zettel an die Wand klebten, die sich gegen die Impfpflicht richten.
Gegenproteste gab es unter anderem vor der Berliner Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg. Dort hatten nach Angaben der Polizei am Montagabend rund 70 Menschen demonstriert. Mit der Veranstaltung distanzierten sich die Teilnehmer:innen von den jüngsten Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. „Wir wehren uns gegen die Vereinnahmung der Friedlichen Revolution 1989 durch Corona-Protestler“, hieß es vorab in dem Aufruf einer Anwohnerinitiative. Dieser wandte sich auch gegen Verschwörungstheorien und Wissenschaftsleugnung.
Schon seit mehreren Wochen organisieren Gegner:innen der Coronamaßnahmen, Impfleugner:innen und Verschwörungsidelog:innen sogenannte Spaziergänge im gesamten Bundesgebiet. Während einige der Spaziergänge und Proteste friedlich verlaufen, kommt es bei anderen immer wieder zu Gewalttaten, unter anderem gegen Journalist:innen. Zum Teil beteiligen sich Neonazis an den Versammlungen.
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