Namen & Neues
Ukraine-Hilfe: Viele Geflüchtete privat untergekommen
Veröffentlicht am 29.03.2022 von Johanna Treblin
Wie viele ukrainische Geflüchtete im Bezirk angekommen sind, ist bisher nicht bekannt. Das sagte Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) am Donnerstag in der Bezirksverordnetenversammlung. In den Sammelunterkünften für Geflüchtete in Marzahn-Hellersdorf seien noch keine untergebracht, dafür umso mehr in privaten Haushalten.
Viele freie Plätze gibt es derzeit im Bezirk auch nicht. Laut Lemm gibt es insgesamt 3820 Plätze für Geflüchtete in sieben Sammelunterkünften. Davon sind aktuell lediglich 171 Plätze frei. Eine weitere Erstaufnahmeeinrichtung mit rund 200 Plätzen soll im April eröffnen.
Rund 30-40 Schüler:innen aus der Ukraine sind schon in den Schulen angekomme. Insgesamt 60 sollen schon beim Schularzt vorgesprochen haben. Das sagte Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU) in der BVV. Zehn Willkommensklassen sollen möglichst bald an den Schulen eingerichtet werden. „Die Schulen sind voll, aber trotzdem, wenn die Not so groß ist, finden sie Räumlichkeiten“, sagte Kühne. Auch außerhalb von Schulen sollen Räume akquiriert werden.
Bei der Senatsverwaltung für Bildung sollen sich bereits 100 ukrainische Lehrkräfte gemeldet haben. 30 Bewerbungen von Lehrkräften gab es laut Kühne bereits im Bezirk selbst.
Gemeinsam verabschiedeten die Fraktionen außerdem diverse Resolutionen und Anträge zur Unterstützung ukrainischer Geflüchteter im Bezirk. In einer überfraktionellen Resolution hieß es: „Die Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf verurteilt den Angriffskrieg und damit verbundenen Völkerrechtsbruch von Wladimir Putin auf das Schärfste.“ Der Einmarsch russischer Soldaten und Soldatinnen sei „nicht nur ein Angriff auf die Ukraine selbst, sondern auch auf die europäischen und westlichen Werte“.
Marzahn-Hellersdorf sei bereit, vor Krieg und der Zerstörung Schutzsuchende aus der Ukraine aufzunehmen und ihnen Zuflucht und Sicherheit zu bieten. Weiter hieß es: „Wir wollen eine übergreifende Verständigung fördern und unterstützen daher Projekte und Vereine, die die Verständigung der Russischsprachigen, Russlanddeutschen, Ukrainern und allen Marzahn-Hellersdorfer:innen voranbringen.“ Darüber hinaus bedankten sich die Verordneten in der Resolution bei allen freiwilligen Helfer:innen.
Übrigens, Spenden sind weiter willkommen, aber Kleidung wird kaum noch gebraucht. Spenden Sie vor allem Geld, Hygieneartikel, Medikamente oder Tierfutter. Es kommt aber auch darauf an, wer sammelt und ob die Dinge in Deutschland bleiben oder in die Ukraine gebracht werden. Erkundigen Sie sich am besten bei der Organisation, der Sie Spenden bringen wollen, was sie braucht. Zum Beispiel bei vikahilft.de
- Wie Berliner den Ukrainern helfen können – und was jetzt sinnvoll ist: Immer aktuell auf tagesspiegel.de
- Die ersten Tage in Berlin – Alle wichtigen Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine: Tagesspiegel.de
- Und den gleichen Text gibt es jetzt auch auf Ukrainisch! Hier: Реєстрація, проживання, медична допомога: Уся важлива інформація для біженців з України