Namen & Neues

Pro-russischer Autokorso abgesagt - Gegenkundgebungen finden statt

Veröffentlicht am 26.04.2022 von Johanna Treblin

Ein pro-russischer Autokorso, der am Sonntagnachmittag durch Berlin ziehen sollte, wurde kurzfristig abgesagt. Einer der Organisatoren veröffentlichte am Samstag ein Video in den sozialen Netzen. Darin behauptete der Mann, der sich „René“ nennt, von „Ukrainern“ bedroht worden zu sein. Das sei der Grund für die Absage. Aber die Einsatzleitung der Polizei hat keine Bedrohungen festgestellt, auch der Staatsschutz nicht. Es wurde bis jetzt auch keine Strafanzeige erstattet.

Eine Gegenkundgebung fand trotz der Absage am S-Bahnhof Ahrensfelde statt. Ein Redner sagte gegen Mittag, die Absage des Putin-Korsos sei ein Erfolg des Gegenprotestes. Doch in den kommenden Wochen seien weitere russisch-nationalistische Demonstrationen geplant.

Anmelder „René“ postet regelmäßig russisch-nationalistische Videos im sozialen Netzwerk TikTok. Die Korsi organisierte er gemeinsam mit seinem Freund „Igor„, der bürgerlich Christian Freier heißt und Eigentümer einer Kfz-Werkstatt in Mahlsdorf ist.

Bereits Anfang März waren die beiden bei einer kleinen pro-russischen Kundgebung vor dem Brandenburger Tor aufgetreten, gemeinsam mit Vertretern der kremltreuen „Nachtwölfe“-Rocker:innen. Auch mit der Russischen Botschaft stehen sie in Verbindung. Am 16. April begleiteten sie den russischen Militärattaché zu einer Gedenkveranstaltung im brandenburgischen Seelow, auch hier zusammen mit „Nachtwölfen“.

  • Dies ist ein Ausschnitt aus einem Text von meinem Kollegen Christoph Kluge, den sie hier auf tagesspiegel.de lesen können