Namen & Neues
Kinder- und Jugendparlament wird am Freitag gegründet
Veröffentlicht am 27.09.2022 von Johanna Treblin
Das seit Jahren geplante Kinder- und Jugendparlament (KJP) soll am Freitag endlich starten. Alle Kinder und Jugendlichen des Bezirks sind von 14 bis 18 Uhr zur Vollversammlung in das Freizeitforum Marzahn eingeladen, um gemeinsam eine Orga-Gruppe zu wählen, die im Laufe der nächsten zwölf Monate alle notwendigen Formalia auf den Weg bringt und erste Themen angeht.
Zur Gründungsversammlung eingeladen sind auch junge Menschen, die von ihrem politischen Engagement berichten, zum Beispiel Emilia Fester, die jüngste Bundestagsabgeordnete und der der 19-jährige Anti-Rassismus-Aktivist und Singer/Songwriter Calogero Luciano (Caliimusik) sowie Jonas Knorr von Fridays for Future Marzahn-Hellersdorf.
In den vergangenen Wochen haben die KJP-Powergroup, ein Zusammenschluss von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und das Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro von Marzahn-Hellersdorf versucht, so viele junge Menschen wie möglich zu erreichen, um sie zur Gründungsversammlung einzuladen. Vor allem haben sie Schulen mit einem Info-Stand besucht und sind dort mit Schüler:innen ins Gespräch gekommen.
„Manchmal gab es nur neugierige Blicke und wir mussten die Schüler:innen ein wenig stupsen, damit sie ihre Fragen stellen“, erzählt Pia Koster vom Kinder- und Jugend-Beteiligungsbüro. Ihre Kollegin Frauke Groner sagt: „Manchmal wurden wir regelrecht umringt“. Gezogen hätten dann vor allem „die drei großen Bs: Bürgermeister, Band und Buffet“ – denn auch die erwarten die Teilnehmenden am Freitag im Freizeitforum. Koster und Groner rechnen mit 100 Kindern und Jugendlichen, hoffen aber auf mehr.
„Das Kinder- und Jugendparlament gibt ihnen die Möglichkeit, sich auch mit außerschulischen Themen zu beschäftigen“, sagt Koster. Denn den Kindern werde beigebracht, dass sie in erster Linie Schüler:innen seien. Dabei gebe es noch so viele andere Themen, die für sie wichtig seien.
Die Schüler:innen selbst hätten vor allem fehlende Fußballplätze, zu wenige Stellplätze von Fahrrädern angesprochen, aber auch Kinderarmut, Kindergeld, Klima- und Umweltschutz.
Dass es ein Kinder- und Jugendparlament geben soll, hatten Kinder und Jugendliche bei einer Art Mini-Volksentscheid zur Bundestagswahl im Herbst 2021 entschieden. 71,3 Prozent der 4021 Wähler:innen stimmten für die Gründung. Organisiert hatten den Volksentscheid die KJP-Powergroup und das Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro parallel zur U18-Wahl.
Die Politik im Bezirk hatte die Gründung eines Kinder- und Jugendparlaments bereits 2019 in Aussicht gestellt. In anderen Berliner Bezirken gibt es eine solche Einrichtung bereits seit über 20 Jahren.