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Neonazis nach Antifa-Demo festgenommen

Veröffentlicht am 11.07.2023 von Dominik Lenze

Rund 300 Personen haben am Samstagabend (8. Juli) in Hellersdorf unter dem Motto „Nach den Rechten schauen“ gegen die Neonazi-Partei Der Dritte Weg demonstriert. Anhänger der rechtsextremen Partei haben versucht, die Versammlung zu stören: Teilnehmende der Versammlung berichten davon, dass Neonazis entlang der Strecke die Demonstrierenden abgefilmt und angepöbelt haben. „Es gab verbale Provokationen bis hin zu leichten körperlichen Auseinandersetzungen, von Personen, die vermutlich der rechten Szene zuzuordnen sind“, teilte die Polizei Berlin hierzu mit. Wegen dieser Störaktionen habe die Polizei im Laufe des Abends weitere Kräfte angefordert.

Die Demonstration war von antifaschistischen Gruppen aus dem Bezirk angemeldet worden. In den Wochen und Monaten zuvor hat es immer mehr Hinweise darauf gegeben, dass die Neonazi-Partei verstärkt in Hellersdorf aktiv ist. Die Demonstration startete gegen 20 Uhr auf dem Cecilienplatz und ist gegen 23.30 Uhr vom Versammlungsleiter beendet worden.

Nach Informationen der Berliner Register sollen die Neonazis zuvor ein linkes Hausprojekt in der Nähe des Oschatzrings aufgesucht haben. Dort sollen sie Pyrotechnik gezündet und in Richtung des Hauses geworfen haben. Ein Mitarbeiter der Organisation, die rechtsextreme Vorfälle in Berlin dokumentiert, hatte die Demonstration begleitet.

Zwei mutmaßliche Neonazis sind nach der Demonstration von der Polizei kurzzeitig festgenommen worden: Ebenfalls Nähe Oschatzring sind laut Polizei etwa zehn bis fünfzehn dunkel gekleidete Personen nach der Demonstration beobachtet worden. Aus dieser Gruppe heraus wurde demnach Pyrotechnik auf zwei Personen geworfen. Ein 17-Jähriger und ein 19-Jähriger sind laut Polizei gegen ein Uhr nachts kurzzeitig festgenommen worden.

Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs, Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und versuchter gefährlicher Körperverletzung, teilte die Polizeisprecherin mit. Die Festgenommenen seien „vermutlich dem Spektrum Rechts zuzuordnen“, hieß es. Laut Polizei ist durch den Pyrowurf niemand verletzt worden.