Eigentlich wollte das Bezirksamt mit einer umfassenden Analyse untersuchen, wie sicher die Schulwege im Bezirk sind und wo es noch Nachbesserungsbedarf gibt. Daraus wird wohl so schnell nichts: Auf der vergangenen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) teilte das Bezirksamt mit, dass die Analyse bislang nicht auf den Weg gebracht worden sei. Auch seien keine Haushaltsmittel für die Umsetzung eingeplant, stattdessen wolle man auf Hinweise des Landeselternausschusses zurückgreifen. 

Die SPD-Fraktion in der BVV kritisiert das scharf: “Wir fordern das Bezirksamt nachdrücklich auf, getroffene Beschlüsse umzusetzen und hier endlich tätig zu werden. Die Sicherheit der Kinder muss größte Priorität sein”, teilte Stephanie Inka Jehne mit, die familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Angesichts zahlreicher verletzter Kinder im Straßenverkehr müssten die Schulwege “unverzüglich analysiert werden”, ergänzte Eiko Arnold, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. 

An anderen Stellen im Bezirk werden Schulwege bald schon nachgebessert – oder es wird zumindest dafür gestritten. Einstimmig beschlossen wurde auf der vergangenen BVV ein Antrag von CDU- und SPD-Fraktion, der die Verkehrssicherheit im Ocherring betrifft. Das Bezirksamt soll prüfen, inwieweit im Bereich der Parkplätze quer zur Fahrbahn im Ochserring ein Fußweg angelegt werden kann. Weil hier ein Gehweg fehlt, sind Kinder und Eltern gezwungen, die Fahrbahn zu überqueren, um zur Schule zu gelangen. 

Die Grünen fordern sichere Schulwege zur Fuchsberg-Grundschule. In einem Antrag an die Bezirksverordnetenversammlung hat die Grünen-BVV-Fraktion sichere Querungsmöglichkeiten, unter anderem auf der Heesestraße / Heerstraße Höhe Schwabenallee und der Zimmermannstraße, eine Ausweitung der Tempo-30-Strecke in der Heesestraße sowie weitere Maßnahmen gefordert. Über den Antrag soll in der nächsten BVV am Donnerstag (21. September) abgestimmt werden.

Um sichere Schulwege sollte es auch bei der Kinder-Fahrrad-Demo Kidical Mass am Samstag (23. September) gehen: Gemeinsam mit dem Netzwerk Fahrradfreundliches Marzahn-Hellersdorf und Fridays for Future hatte die ADFC-Stadtteilgruppe Wuhletal zu einer gemeinsamen Radtour aufgerufen. Die Veranstaltung ist heute (19. September) allerdings abgesagt worden, „aus verschiedenen Gründen, die unerwartet zusammentreffen“, wie es hieß.