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40.000 Euro für Kleingewässer

Veröffentlicht am 31.10.2023 von Dominik Lenze

Den Kleingewässern in Marzahn-Hellersdorf geht es schlecht – und damit auch den Amphibien, die in diesen Biotopen leben. Auf Drängen der SPD-Fraktion hat das Bezirksamt nun 40.000 Euro für den Erhalt von Tümpeln und Teichen in den Haushaltsjahren 2024/2025 eingeplant. Außerdem ist angekündigt worden, ein Gewässer-Monitoring zu erstellen. Aus Sicht von Umweltschützerinnen und Umweltschützern ist das höchste Zeit: Der BUND hat 2022 insgesamt 90 Kleingewässer im Bezirk untersucht, 58 davon wiesen schwere Mängel auf. Mehr als 60 Prozent der Pfuhle und Teiche stehen demnach kurz vor der Austrocknung, 13 ehemalige Kleingewässer sind bereits ausgetrocknet.

“In Marzahn-Hellersdorf gibt es viele schlimme Beispiele für Dinge, die in Kleingewässern in Berlin insgesamt schieflaufen”, sagt Norbert Prauser, Umweltschützer beim BUND, der am Gewässerreport mitgearbeitet hat. Durch die Baumaßnahmen in den vergangenen Jahrzehnten sei es zu Entwässerungen gekommen, zahlreiche Flächen im Bezirk seien verdichtet, sodass kein Regenwasser einsickern kann. Hinzu kommen verstärkt die Folgen des Klimawandels in Form von langen, heißen und trockenen Sommern. Dass der Bezirk sich durch ein Monitoring erst einmal eine Übersicht verschaffen will, wie der jeweilige Zustand der Gewässer ist, hält Prauser für den richtigen Weg. Man müsse zunächst eine Prioritätenliste erstellen, sagt er. 

Ein Tümpel, der noch gerettet werden kann, wäre Prausers Einschätzung nach die Alte Kohlbeke, ein ehemaliger Seitenarm der Wuhle in der Nähe der S-Bahnhofs Mehrower Allee. “Die Alte Kohlbeke ist total verlandet und verwaldet. Wenn man da nicht bald eingreift, ist es für die dort noch lebenden Amphibien endgültig vorbei”, mahnt der Umweltschützer. Doch gerade an der Kohlbeke könne man auch mit wenig Geld noch einiges erreichen, meint er: Durch Gehölzschnitt, das Abdichten des Teichbodens und andere kleinere Maßnahmen ließe sich zumindest die Alte Kohlbeke noch retten.