Nachbarschaft

Veröffentlicht am 10.12.2019 von Ingo Salmen

Woher bekommt die Kanzlerin ihre Weihnachtsgeschenke? Gutgläubige Kinder würden jetzt wahlweise das Christkind oder den Weihnachtsmann nennen. Aufgeklärte Kinder würden auf Herrn Sauer verweisen. Worauf kaum jemandem kommen dürfte: Mit einiger Wahrscheinlichkeit bekommt Angela Merkel zumindest einen Teil ihrer Präsente aus Marzahn. Im Gewerbegebiet am Pyramidenring betreibt DHL, der Paketdienstleister der Deutschen Post, nämlich seine Zustellbasis für den ganzen Bezirk Mitte – und praktisch nur den. Das schließt die Lieferungen ans Kanzleramt genauso ein wie an die Wohnadresse der Eheleute Merkel/Sauer am Kupfergraben.

Die Zustellbasis ist der letzte Schritt in der langen Lieferkette, ehe die Paketboten die Kartons in ihre Fahrzeuge laden. Das ist auch das einzige, was sie in Marzahn noch selbst erledigen müssen. Denn als „mechanisierte Zustellbasis“ zählt der Stützpunkt zu den modernsten des Konzerns, wie mein Kollege Kevin P. Hoffmann berichtet. Die Lieferungen werden in dem riesigen gelben Gebäude schon weitgehend automatisiert Tour für Tour vorsortiert, während das andernorts die Fahrer noch selbst übernehmen müssen.

Ob auch Herr Sauer seine Geschenke im Onlinehandel bestellt, wissen wir nicht. Doch ganz generell wächst das Paketgeschäft wegen des boomenden Einkaufs im Netz jedes Jahr um sechs bis acht Prozent. Das erfuhr Kollege Hoffmann, Leiter unseres Ressorts Berliner Wirtschaft, als er jetzt Deutsche-Post-Manager Ole Nordhoff in der Marzahner Zustellbasis zum Interview traf. Es ging um Ärger mit Boten, die Zahl der Filialen, die Montagszustellung und die Suche nach Arbeitskräften. Automatisierung hin oder her: Die Post stellt ein, 900 Leute in diesem Jahr allein in Berlin und Brandenburg, 650 davon fürs Paketgeschäft. Das ganze Interview lesen Sie hier. Foto: Sven Darmer/Davids, Text: Ingo Salmen
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