Nachbarschaft

Veröffentlicht am 08.09.2020 von Ingo Salmen

Claudia Opitz, 52, aus Kaulsdorf ist Personaltrainerin, Gesundheitscoach, Kosmetikerin, Kuratorin, aber nicht zuletzt auch Kinderbuchautorin – und darum soll es in diesem Gespräch gehen. Mit dem Grafiker und Fotografen Sebastian Köpcke hat sie nämlich – im Hellersdorfer Rabenstück-Verlag – schon den dritten Band aus der Reihe „Das Zebra und der Kolibri“ veröffentlicht und kürzlich in der Kolibri-Grundschule in Hellersdorf vorgestellt. Wie sich alle Beteiligten gefunden haben, hat sie uns am Montag am Telefon erzählt.

Frau Opitz, Zebras gibt es doch nur in Afrika, Kolibris vor allem in Südamerika – wie passt das zusammen? Wir wollen zeigen, wie unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen und sich doch gegenseitig ergänzen können. Und die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein: Der Kolibri ist klein und flink, das Zebra groß und auch ein bisschen schrullig. Es ist nämlich mit einem Zirkus auf Tournee durch Südamerika und geht im Dschungel verloren. Da treffen sich dann Zebra und Kolibri und merken, dass sie gut miteinander auskommen – bis sie vor der Frage stehen, ob sie zusammenbleiben sollen oder nicht.

Im dritten Buch sind die beiden, dem Titel zufolge, „auf großer Fahrt“. Wohin geht’s denn? Das Zebra möchte mal seine ursprüngliche Heimat sehen: Sie fahren mit dem Schiff nach Afrika. Und da wissen Sie schon, wo das vierte Buch spielen wird.

Sie sind ja nicht schon ein Leben lang Autorin, aber haben dann 2016 das erste Buch über das Zebra und den Kolibri geschrieben. Wie kam es dazu? Mit meinem Freund Sebastian Köpcke habe ich gemerkt, dass es Kinderbücher, wie wir sie kannten, kaum noch mehr gibt – nämlich komplett gereimt. So haben wir es dann gemacht, ohne zu wissen, wie es bei den Kindern ankommt. Bei den Lesungen habe ich dann festgestellt: Die Kinder müssen sich eingewöhnen, aber man merkt dann, dass es ihnen irgendwie gut tut, sie sich sammeln. Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, fällt es durch die Reime sogar leichter.

Gab es zuerst das Buch oder den Kontakt zur Kolibri-Grundschule? Nachdem das erste Buch erschienen ist, haben wir gleich mit Lexa A. Thomas, der viel Erfahrung von der Kinderband Rumpelstil mitgebracht hat, ein Musical daraus entwickelt. Und weil es in meinem Stadtbezirk die Kolibri-Grundschule gibt, bin ich auf sie zugegangen, um es auf die Bühne zu bringen. 2018 haben wir es dann mit 80 Kindern mehrere Male aufgeführt, das war ganz toll. Die Schule hatte ein Trainingscamp am Werbellinsee organisiert, da sind einige Kinder zum ersten Mal aus ihrem Bezirk herausgekommen. Andere wurden so ans intensive Lesen und das Theater herangeführt. Wenn man die fordert, schaffen die unheimlich viel! Durch die Kolibri-Schule habe ich übrigens auch Dr. Uwe Großer kennen gelernt, der das dritte Buch nun verlegt hat.

Sie haben eben schon eine Andeutung gemacht: Wie geht’s denn weiter? Im Herbst kommt eine CD mit den zehn Liedern des Musicals und einem Hörspiel als Bonus. Gerade erarbeiten wir Lieder zum zweiten Buch. Und für den vierten Teil ist der Text schon fertig – da geht es nun an die Bebilderung.  – Text: Ingo Salmen
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