Intro
von Julia Weiss
Veröffentlicht am 27.05.2020
die Coronakrise wird die Stadt verändern. Geschäfte, Restaurants, Bars und Clubs sind bedroht. Einige unserer Lieblingsorte werden verschwinden. In Mitte trifft es nun das Restaurant Giraffe, eine feste Größe im Hansaviertel. Seit 20 Jahren verkaufen Matthias Follster und seine Geschäftspartner am Rande des Tiergartens Frühstück, Bussiness-Lunch und Abends auch mal Bier mit Korn. Die Giraffe ist Biergarten, Restaurant und Kinderspielplatz in einem. Doch am 31. Mai ist Schluss. „Wir machen gerade mal 25 Prozent unseres normalen Umsatzes“, sagt Follster.
In dieser ohnehin schon schwierigen Zeit landete eine Mieterhöhung im Briefkasten. „Wir mussten die Reißleine ziehen“, sagt Follster. Der Vertrag laufe Ende Mai aus, 15 Prozent mehr Miete habe der Eigentümer danach verlangen wollen. Zu Corona-Zeiten nicht tragbar, sagt Follster. Er und seine beiden Partner stünden seit der Wiedereröffnung jeden Tag rund um die Uhr im Restaurant, weil das Geld für den Lohn des Personals nicht mehr reiche.
Dass sie schließen müssen, entschieden die Betreiber am vergangenen Mittwoch – für Stammgäste ein traurige Überraschung: „Für uns fällt ein häufig aufgesuchtes beliebtes Stammrestaurant mit Biergarten weg. Wir sind geschockt“, schreibt uns Tagesspiegel-Leser Winfried Rönsch in einer Mail.
Matthias Follster sucht nun neue Räume für das Restaurant. Wer etwas weiß oder einen Vermieter kennt, der während der Coronakrise günstiger vermieten will als sonst, kann sich per Mail an info@giraffe-berlin.de wenden.
Julia Weiss ist freie Autorin beim Tagesspiegel. Sie freut sich über Anregungen, Tipps und konstruktive Kritik. Schreiben Sie ihr eine Mail oder folgen Sie ihr auf Twitter.