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von Julia Weiss

Veröffentlicht am 29.07.2020

Berlin hält die Tanzbeine still – die meisten zumindest. Clubs sind wegen der Corona-Pandemie immer noch geschlossen. Einige Raver wollen trotzdem feiern. Partys in der Hasenheide und im Gleisdreieckpark sind sehr beliebt bei jungen Feierwütigen – und sehr verhasst bei Politikern. Sie beklagen Müll, Lärmbelästigung und einen verantwortungslosen Umgang mit den Corona-Regeln. Sinnvoll klingt deshalb der Vorschlag der Berliner Clubcommission, organisierte Partys in Parks stattfinden zu lassen. Für Mitte seien drei Orte gut geeignet: der Mathilde-Jacob-Platz am Rathaus Tiergarten, der Napoleonkai nahe dem Zentralen Festplatz in Wedding und der Flakturm Humboldthain.

Dabei geht es auch um die Zukunft der Berliner Clubs: Finden die nicht bald neue Einnahmequellen, werden einige die Pandemie nicht überstehen. Das kann niemand ernsthaft wollen. Auch der Senat nicht. Deshalb unterstützt Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) das Vorhaben der Clubs und bat die Bezirke, geeignete Flächen vorzuschlagen.

Während Bezirke im Osten wie Pankow, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf durchaus angetan sind – letzterer wollte kürzlich gar das Berghain zu sich locken – zieren sich die Bezirke in zentraleren Lagen noch. Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) hat die Schnauze voll und will gar keine Partys mehr in Grünanlagen. Und auch Mitte lehnt die Vorschläge der Clubcommission und Partys in Parks ab.

Es gebe aber bereits Gespräche mit Clubbetreibenden und alternative Veranstaltungsorte, teilt das Bezirksamt Mitte auf Nachfrage mit. Gefeiert werden könnte bald im Erika-Heß-Eisstadion, im Kino im Volkspark Rehberge sowie auf den Vorplätzen der Rathäuser in Mitte, Tiergarten und Wedding. Die Partys sollen allerdings nur bis 22 Uhr gehen. Das spricht dann wohl für die Party in Marzahn. – Text: Julia Weiss
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