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von Julia Weiss

Veröffentlicht am 09.11.2022

die AfD-Fraktion gibt sich in Mitte gern gemäßigt, stellt Anfragen zu Parkplätzen, zur Müllbeseitigung im Bezirk oder zu Schimmelbefall an Schulen. Alles nur Fassade? Ein 56-jähriges Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung ist jetzt von der Berliner Staatsanwaltschaft angeklagt worden. Nach Informationen des Tagesspiegels handelt es sich dabei um den Kommunalpolitiker Kai Borrmann. Der Vorwurf: Körperverletzung und rassistische Beleidigungen.

Wie die Staatsanwaltschaft nun bekannt gab, soll Borrmann im August vergangenen Jahres in einem Lokal in Mitte eine Frau rassistisch als „N****“ bezeichnet haben und dann – als eine Bekannte der Frau hinzukam – diese Bezeichnung gegenüber beiden wiederholt haben.

Die Frauen versuchten anschließend, den Außenbereich der Gaststätte zu verlassen, doch der 56-Jährige folgte den beiden. Dabei soll Borrmann die rassistischen Beleidigungen mehrfach wiederholt haben. Als eine der Frauen eine abwehrende Bewegung machte, weil sie sich bedrängt fühlte, soll der AfD-Politiker der Frau mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben.

Schließlich habe er die Frau in den Schwitzkasten genommen, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Als die Begleiterin einschritt, fielen sowohl der Bezirksverordnete als auch die Frau zu Boden, hier soll Borrmann die Frau in den Arm gebissen haben.

Borrmann selbst erstattete Anzeige nach dem Vorfall gegen die Frauen wegen gefährlicher Körperverletzung, doch das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt, da es aus Sicht der Staatsanwaltschaft wahrscheinlicher erscheint, dass der AfD-Politiker selbst den Konflikt auslöste.