Namen & Neues

Debatte um Kita Alegría

Veröffentlicht am 23.02.2018 von Laura Hofmann

Die Zukunft der spanisch-englisch-deutschen Kita Alegría in der Schmidstraße war am Donnerstagabend auch Thema in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Dem freien Träger, der u.a. Yogaunterricht anbietet und die Kinder mit vegetarischer Biokost versorgt, wurde der Vertrag vom Bezirksamt nicht verlängert. Im Januar soll ein neuer Betreiber übernehmen, der Standort um 60 Kitaplätze erweitert werden. Dem Bezirk sind die Zusatzbeiträge ein Dorn im Auge. Offiziell erhebt die Kita freiwillige Beiträge von 111 bis 135 Euro. Im Senat wird derzeit diskutiert, ob und in welcher Höhe solche Beiträge zulässig sind.

Außerdem sind laut Bezirksverordnetenversammlung nur 28 von 72 Kindern in der Kita aus Mitte. Und kein einziges aus einem Haushalt, der Hartz IV bezieht. Komisch mutet es einem Bezirksverordneten auch an, dass von 77 Plätzen nur 72 belegt sind und das in einem Bezirk, wo massiver Kitaplatzmangel herrscht. Die Fronten in der BVV sind beim Thema gespalten: Grüne und Linke sind auf der Seite des Bezirksamtes, FDP und CDU dagegen setzen sich für den Erhalt von Alegría ein, wie auch die AfD. Interessant, denn: Vor wenigen Monaten noch hatte die Fraktion einen Antrag zum Thema Schweinefleisch in Kitas eingebracht, in dem sie Eisbein und Buletten für die Kinder in Mitte forderte. Nun kämpft die AfD Seit an Seit mit der Tofuwürstchen-Kita. Nennt man wohl politisch flexibel. Oder populistisch.

„Das Verfahren ist nicht so reibungslos wie vom Bezirksamt behauptet“, ärgert sich Felix Hemmer, Fraktionsvorsitzender der FDP in Mitte. Stadträtin Sandra Obermeyer (parteilos, für die Linke) hatte den Eltern garantiert, wenn gewünscht, einen nahtlosen Übergang zum neuen Träger zu gewährleisten. Schon in diesem Sommer könnten laut Hemmer keine Geschwisterkinder mehr aufgenommen werden, da der Vertrag zum Jahresende ausläuft. „Die Beantwortung unserer Anfrage hat ergeben: Das Bezirksamt ist nie ergebnisoffen in die Gespräche gegangen. Und es hat noch überhaupt keinen Plan eines Übergangs.“ Er befürchtet, dass dieser vor allem zu Lasten der Kinder gehe.