Namen & Neues

Heiratswillige müssen weiterhin Geduld haben

Veröffentlicht am 23.02.2018 von Laura Hofmann

Weil im völlig überlasteten Standesamt in Mitte (zeitweise sind dort nur ein Drittel der Beschäftigten im Einsatz) jetzt Geburts-und Sterbeurkunden priorisiert werden, können Verlobte lange warten. Zwar kann man seit wenigen Monaten den Termin zur Anmeldung einer Eheschließung (wichtig: nicht zur Eheschließung selbst!) auch online buchen, das geht allerdings nur theoretisch. Praktisch gibt es keine Termine bis Mai, weiter geht’s auf der Seite des Bezirksamt auch nicht.

Juliane Wolff hat ihrer Wut auf die Behörden am Donnerstagabend in einer Bürgeranfrage in der Bezirksverordnetenversammlung Luft gemacht. Seit Frühjahr vergangenen Jahres bemühe sie sich zusammen mit ihrem Partner um einen Termin, auch frühmorgendliches Anstehen vorm Standesamt habe nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Mittlerweile ist sie hochschwanger. Als Katholikin sei es ihr wichtig, verheiratet zu sein, bevor ihr Kind zur Welt kommt. Erst über das Instrument der Einwohneranfrage habe sie nun einen Termin für Anfang März bekommen. Ein Unding, findet Wolff. Dazu die zuständige Stadträtin Sandra Obermeyer (parteilos, für die Linke): „Es wäre schön gewesen, wenn Sie sich per Mail ans Amt oder an mich gewandt hätten, weil wir in begründeten Einzelfällen Paare auch vorziehen können…“ Interessant auch der Beitrag der AfD zum Thema: Fraktionsvorsitzender Eckhard Paetz sagte: „Dass es so schlimm ist, wussten wir gar nicht.“ Kleiner Leute-Tipp: Zeitung (und Newsletter) lesen hilft!