Namen & Neues

Mitte will Abriss von günstigen Wohnungen stoppen

Veröffentlicht am 14.11.2018 von Laura Hofmann

106 preiswerte Mietwohnungen in der Habersaathstraße in Mitte sollen 91 Luxusapartments weichen. So will es zumindest der Investor, der einen Antrag auf Abriss beim Bezirksamt gestellt hat. Doch ob er damit durchkommt, bleibt abzuwarten: Stadtentwicklungsstadtrat Ephraim Gothe (SPD) sieht hier das im April beschlossene verschärfte Zweckentfremdungsverbotsgesetz angewandt. Das sagte er im Rahmen der Tagesspiegel-Veranstaltung „Wem gehört Mitte?“.

Er interpretiert es so: Investoren dürfen Wohnraum nur dann abreißen, wenn sie in der Nähe Ersatzwohnungen in gleichem Umfang und mit einer maximalen Netto-Kaltmiete von 7,92 Euro pro Quadratmeter schaffen. Das sei im aktuellen Fall nicht gegeben. Das Amt der für Zweckentfremdung zuständigen (Noch)-Stadträtin Sandra Obermeyer prüft den Antrag. Sollte er tatsächlich abgewiesen werden, könnte das ein Präzedenzfall für die ganze Stadt sein. Ob sich dadurch auch für die Mieter alles zum Guten wendet, ist aber ungewiss: Denn sie haben alle die Kündigung erhalten. Und die gilt wohl unabhängig vom Ausgang der Prüfung.