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SPD siegt bei U-18-Wahl in Mitte - Grüne vermuten Fehler

Veröffentlicht am 22.05.2019 von Laura Hofmann

Die Grünen räumen bei der Jugend ab. 30,9 Prozent erreichte die Partei bei der Europa-U-18-Wahl am Wochenende, berlinweit. Aber ist wirklich ganz Berlin im grünen Fieber? Nein. In der Mitte der Hauptstadt verteidigen die Sozialdemokraten einen Bezirk. Hier hat die SPD klar gewonnen: mit 26,8 Prozent. Ein Ergebnis wie aus der guten alten Zeit für die Sozialdemokraten, die in aktuellen Umfragen bei 17 Prozent dümpeln. Dahinter kamen in Mitte die Grünen (16,8 Prozent) und dann schon „Sonstige“ (15,5 Prozent).

Die Grünen, wohl beschwingt durch ihren aktuellen Höhenflug, witterten sofort einen Fehler. Liegt da womöglich eine Verwechslung vor? Tatsächlich schert Mitte deutlich aus: In allen anderen Bezirken, außer in Spandau, kommt die Partei auf den ersten Platz – sogar in Marzahn-Hellersdorf. Und in Spandau überholt die SPD die Grünen um weniger als einen Prozentpunkt.

Ich habe also mal nachfragt. Das Ergebnis in Mitte hatte auch Projektleiterin Anne Bergfeld verwundert, sie hat sich die Resultate in allen Wahllokalen extra nochmal angesehen. „Sieht tatsächlich alles organisch aus“, so ihr Schluss. 2571 Jugendliche haben in Mitte gewählt, davon waren 2419 Stimmen gültig. „Und nur 408 davon entfielen auf die Grünen“, sagt Bergfeld. „Es gibt nicht ein Wahllokal, das hier rausfällt und auf die Waagschale drückt.“ Hey, SPD-Mitte, hier habt ihr großen Potenzial!

Apropos Europawahl. Am Sonntag ist es soweit. Was Europa für die Bezirke, auch für Mitte, bedeutet, haben wir im Tagesspiegel hier zusammengetragen.