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Bezirksbürgermeister von Dassel fordert Maskenpflicht
Veröffentlicht am 01.04.2020 von Julia Weiss
Stephan von Dassel (Grüne) meldet sich mit einer politischen Forderung aus der häuslichen Quarantäne. Seiner Auffassung nach sollte es zur Pflicht werden, dass Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten einen Mundschutz tragen. Das hat er meiner Kollegin Sigrid Kneist erzählt. „Die Zeit der Freiwilligkeit ist eigentlich vorbei“, sagte von Dassel. Die Politik greife gerade so massiv in das Leben der Menschen ein, da sei eine Mundschutzpflicht ein geringer Eingriff im Vergleich zu anderen Beschränkungen. Natürlich sollten professionelle Schutzmasken dem medizinischen Personal vorbehalten sein. Aber es gebe die Möglichkeit, einen selbst genähten Mundschutz oder einen geeigneten Schal zu tragen.
Eine Mundschutz auch Stoff schützt zwar den Träger nicht verlässlich vor einer Ansteckung, hilft jedoch die Ansteckungsgefahr der Menschen im Umfeld zu minimieren. Denn viele Menschen tragen das Virus unbemerkt in sich und scheiden es beim Sprechen und Husten aus.
Von Dassel (Grüne) hofft derweilen, dass er noch in dieser Woche wieder ins Büro kann. „Ich bin jetzt symptomfrei“, sagte er auf Nachfrage des Tagesspiegels. Am Dienstag sei er getestet worden und hoffe jetzt auf ein negatives Ergebnis. Er hatte sich bei seiner Freundin mit dem Coronavirus infiziert, die aus der Schweiz zurückgekommen war. Sie habe schon Krankheitssymptome gehabt, als sie positiv auf das Virus getestet wurde. Er habe sich dann entschlossen, mit ihr gemeinsam in Quarantäne zu bleiben, auch mit dem Risiko einer möglichen Infektion. Zudem habe er sich gedacht, dass er dann später immun gegen das Virus sei. Es sei in der gemeinsamen Wohnung aber auch kaum möglich gewesen, sich räumlich so zu separieren, sagte von Dassel. Zu diesem Zeitpunkt sei auch nicht ausgeschlossen gewesen, dass er sich bereits angesteckt habe. Drei Tage später habe er dann Symptome gehabt, sagte von Dassel.
Die Symptome fielen heftiger aus, als er sich das vorgestellt habe. Als jemand, der in guter körperlicher Verfassung sei, beispielsweise viel mit dem Rad unterwegs ist, habe er die Krankheit unterschätzt. Einen Arzt oder Medikamente hätte er nicht gebraucht, aber die Beschwerden wie Husten, Gliederschmerzen, Fieber hätten doch lange angehalten.
Wie Stephan von Dassel den Bezirk von zu Hause aus regiert, hat er vor einer Woche im Interview erzählt.
+++ Das Interview führte Sigrid Kneist für den Bezirksnewsletter Mitte. Darin versorgt sie Julia Weiss jeden Mittwoch mit frischen Infos. Anmeldung hier: leute.tagesspiegel.de
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