Namen & Neues
Bezirk zieht Zusage für Urban Gardening auf dem Mettmannplatz zurück
Veröffentlicht am 15.07.2020 von Julia Weiss
Auf dem Himmelbeet wird wieder gegärtnert. Die Blumen sprießen und auch das Café konnte trotz Corona-Pandemie im Juni wieder öffnen. Doch dem Gemeinschaftsgarten droht eine neue Zwangspause. Am 31. Oktober läuft der Nutzungsvertrag für den aktuellen Standort an der Weddinger Ruheplatzstraße aus, weil das Fußballbildungsprojekt „Amandla“ hier hin soll. Das war zuletzt kein Grund mehr zur Sorge. Denn der Umzug an den Mettmannplatz schien so gut wie sicher. Doch daraus wird nichts. Das Himmelbeet steht wieder einmal ohne neue Fläche da.
Noch im Februar schien die lange Suche endlich beendet. Bezirksstadträtin Sabine Weißler (Grüne) hatte den Mettmannplatz gemeinsam mit dem Himmelbeet-Team besucht und sich optimistisch gezeigt. Unter dem Vorbehalt, dass noch einige wenige Punkte zu klären seien, habe sie den Gärtnerinnen und Gärtnern eine mündliche Zusage gegeben, schreiben diese in ihrem Blog. Doch nun kommt alles anders. Die Fläche am Mettmannplatz sei wegen Bauarbeiten der Deutschen Bahn wahrscheinlich bis 2024 nicht nutzbar.
Besonders ärgerlich für das Himmelbeet: Der Senat habe bereits eine finanzielle Unterstützung für den Umzug zugesagt. Diese sei allerdings an die Bedingung geknüpft, dass noch in diesem Jahr eine neue Fläche zur Verfügung stehe. „Ohne Fläche werden wir diese Gelder, so unsere Einschätzung, nicht erhalten. Uns bleiben also nur noch etwas weniger als vier Monate. Die Zeit drängt.“
Für das Bezirksamt sei die Lage genauso unklar wie für das Himmelbeet, teilt Sabine Weißler auf Nachfrage mit. Von den Plänen der Deutschen Bahn habe sie erst nach der Begehung im Februar erfahren. Das Bezirksamt wolle nun prüfen, ob der Nutzungsvertrag für den aktuellen Standort noch einmal verlängert werden kann. Denn die Planung des Fußballprojekts „Amandla“, für das der Gemeinschaftsgarten weichen soll, komme nur schleppend voran.
Das Himmelbeet-Team äußert sich enttäuscht über die schleppende Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt. „Seit dem letzten Gespräch im Mai gab es trotz Ankündigung einer regelmäßigen Kommunikation keine weitere Gespräche mit dem Bezirksamt. Dies bedauern wir sehr.“
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