Mitte bekommt sieben neue Fahrradstraßen. Außerdem sind weitere Verbesserungen für Fahrradfahrer und Fußgänger im Bezirk geplant. Auch für die temporären Spielstraßen gibt es nun konkrete Pläne. Das geht aus einer Antwort des Bezirksamtes auf Nachfrage des Verordneten Johannes Schneider (Grüne) hervor. Eine Fahrradstraße gibt es bereits in der Linienstraße zwischen Oranienburger Straße und Karl-Liebknecht-Straße. Dort dürfen Räder nebeneinander fahren, sie haben Vorfahrt und es gilt Tempo 30. Das soll nun an sieben weiteren Orten eingeführt werden: In der Triftstraße, Gerichtstraße, Ungarnstraße, Antwerpener Straße, Alexanderufer, Togostraße und Kameruner Straße.

Pop-up-Radwege sind nicht mehr geplant, teilt Bezirksstadträtin Sabine Weißler (Grüne) mit, dafür aber reguläre geschützte Fahrradstreifen in der Amrumer-, der Invaliden- und der Müllerstraße. Generell seien temporäre Fahrradwege nur dort ohne größere Vorplanung umsetzbar, wo es keine Konflikte wie etwa mit Ladezonen, Behindertenparkplätzen, Tramgleisen gebe. Daran scheiterte bisher die schnelle Einrichtung eines Pop-up-Radweges in der Müllerstraße. Aufgrund von personellen Engpässen wolle sich das Bezirksamt nun auf die Umsetzung der drei angekündigten geschützten Radwege konzentrieren. Das Konzept für die Müllerstraße im Wedding – die Planungen dauern hier schon Jahre – habe auf Wunsch der Senatsverwaltung für Verkehr nochmal überarbeitet werden müssen, um sie an das neue Mobilitätsgesetz anzupassen.

Auch interessant: Weil nach dem schweren SUV-Unfall im vergangenen Jahr in der Invalidenstraße „auf politischen Wunsch“ hin ein Pollerradweg entstehen soll, musste ein anderes Projekt in Alt-Moabit fallengelassen werden.

Gute Nachrichten gibt es dagegen bei den temporären Spielstraßen. Die Freienwalder Straße soll bald zu bestimmten Zeiten für Autos gesperrt werden, damit Familien dort Platz haben. Das „ist gegebenenfalls in weiteren Straßen des Soldiner Kiezes beabsichtigt, sowie in der Pohlstraße“, heißt es in Weißlers Mitteilung. Außerdem sollen zwölf neue Fußgängerüberwege im Bezirk entstehen – unter anderem am Michaelkirchplatz, in der Linienstraße, in der Berolina- und Sickingenstraße.

Der Verordnete und Sprecher für Verkehr seiner Fraktion, Johannes Schneider, mahnt nun zur schnellen Umsetzung: „Mein Ziel ist, dass wir noch einmal das Tempo erhöhen und auch viele der Projekte auf die Straße bringen, die sich derzeit in der Planungsphase befinden.“ – Foto: Britta Pedersen/dpa

+++ Dieser Text  von Julia Weiss erschien zuerst im Tagesspiegel-Newsletter für Mitte. Die Tagesspiegel-Newsletter für die einzelnen 12 Berliner Bezirke gibt es kostenlos und in voller Länge unter leute.tagesspiegel.de +++

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