Namen & Neues
Europa-Partei Volt will in das Bezirksparlament
Veröffentlicht am 10.03.2021 von Julia Weiss
Bezirkspolitik kann auch europäisch gedacht werden, das hat sich die junge Partei Volt vorgenommen. „Was in Berlin-Mitte heute noch eine Herausforderung ist, ist vielleicht in Kopenhagen, Madrid, oder Warschau bereits gelöst“, sagt Pressesprecher Martin Becker. Mit diesem paneuropäischen Ansatz will Volt in das Bezirksparlament von Mitte und tritt bei der Wahl im Herbst an.
Die Partei hatte sich 2017 als Reaktion auf den Brexit in mehreren europäischen Ländern gegründet. Bei der Europawahl 2019 gewann Volt Deutschland einen Sitz im Europarlament. Seitdem tritt die Partei auch bei nationalen und regionalen Wahlen an. Für den Bezirk Mitte wurden nun elf Kandidat:innen nominiert. Angeführt wird die Liste von der 29-jährigen Johanna Drechsel, Co-Vorsitzende von Volt Berlin und Logistikstrategin für einen Mode-Versand. Auf Platz 2 folgt der ebenfalls 29-jährige Christoph König, Doktorand der Rechtsgeschichte an der HU.
Gemeinsam mit den anderen Kandidat:innen wollen sie sich im Bezirk für mehr Fahrradwege, neue Beteiligungsformate für Bürger:innen, schönere Spiel- und Sportplätze, Kulturförderung (für Clubs) und eine digitale Verwaltung einsetzen.
Wie stehen die Chancen? Bei der Europawahl 2019 holte die Partei im Bezirk Mitte 2,1 Prozent der Stimmen. Für das Bezirksparlament gilt allerdings eine drei Prozent Hürde. Das heißt Volt müsste im Herbst mehr Stimmen holen, um es in die BVV zu schaffen. Bei den Kommunalwahlen in NRW war Volt zuletzt bereits erfolgreich und schaffte es in sieben Kommunalparlamente.
+++ Dieser Beitrag stammt aus dem Mitte-Newsletter. Jeden Mittwoch neu und kostenlos per Mail erhalten, Anmeldung hier: leute.tagesspiegel.de
+++ Weitere Nachrichten der Woche:
- Weniger Geld und mehr Zwang wegen Corona: So nutzen Freier die Not der Frauen auf der Kurfürstenstraße aus
- Den Seuchen in Berlin auf der Spur: Eine Tour führt zu Überbleibseln vergangener Pandemien
- 60 rassistische, homophobe und antisemitische Angriffe in Mitte 2020
- Berliner Dinosaurier-Skelett Tristan Otto bleibt länger in Kopenhagen
- Für mehr Milieuschutz und Kitaplätze: Linke nominieren Kandidat:innen für Bezirkswahl
- Welche Museen in Mitte öffnen – und was sie zeigen
- Besucherzentrum am Bundestag kann gebaut werden