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Autofreie Friedrichstraße kostet rund eine Million Euro

Veröffentlicht am 26.05.2021 von Julia Weiss

Seit August 2020 ist die Friedrichstraße auf einer Länge von knapp 500 Metern für den Autoverkehr gesperrt. Das Projekt läuft noch bis Oktober. Allein die erste Projektphase bis Januar kostet insgesamt rund eine Million Euro. Das teilte die Senatsverwaltung für Verkehr dem Bund der Steuerzahler mit.

In der Mitte der Straße verläuft ein Fahrradweg. Die Kosten für Markierungen und Beschilderungen werden sich voraussichtlich auf 111.000 Euro belaufen, heißt es in der Mitteilung vom Bund der Steuerzahler. Die Anmietung der Bäume und ihre Bewässerung kosten 44.000 Euro, die neuen Sitzgelegenheiten 93.000 Euro.

Der größte Anteil entfällt auf die Kommunikation und Auswertung des Projekts. Gut 455.000 Euro kostet demnach die Verkehrserhebung und Datenauswertung. Hinzu kommen die Kosten für eine Passantenbefragung zum Nutzungsverhalten und zur Wahrnehmung der Flaniermeile in Höhe von 24.500 Euro. Weitere 191.000 Euro bekam eine Agentur für das Marketing zur Stärkung des Standortes.

Der Bund der Steuerzahler stellt fest, dass die Kosten bisher nicht transparent kommuniziert wurden. „Da weder auf den Seiten des Senats noch des Bezirks oder in Drucksachen des Abgeordnetenhauses etwas zu den Kosten des Projekts zu erfahren war, hatte der Bund der Steuerzahler nachgefragt.“ Der Vorsitzende, Alexander Kraus, kritisiert, dass „mit 674.781 Euro fast zwei Drittel der Kosten nur für Auswertungen und Werbung anfallen.“ Außerdem sei nicht ersichtlich, welche Kosten noch entstehen werden. Die Senatsverwaltung schließt nicht aus, das Projekt über den Oktober hinaus zu verlängern.