Namen & Neues
Mieter aus dem Mettmannkiez fordern Runden Tisch
Veröffentlicht am 02.03.2022 von Pauline Faust
Die Bewohner der von Abriss bedrohten Häuser im Weddinger Mettmankiez haben einen Runden Tisch gefordert – am besten mit Reiner Wild vom Mieterverein als Vermittler. Wie berichtet, will der Pharmakonzern Bayer seine Produktion erweitern und für die „Baufreiheit“, also das An- und Abliefern von Materialien, sollen vier anliegende Wohnhäuser in der Tegeler Straße 2 bis 5 abgerissen werden. Was langfristig anstelle der Wohnhäuser entstehen soll, dafür hat Bayer noch keinen Plan.
Seit 2012 wurde der Mietbestand daher ausgedünnt. Den verbleibenden Mieter:innen hat der Konzern bis zum Montag dieser Woche, dem 28. Februar gekündigt. Die 15 Menschen in acht Wohnungen wollen aber bleiben und rechtlich gegen Bayer vorgehen. Das Unternehmen habe, anders als angekündigt, nicht bei der Suche nach Ersatzwohnungen geholfen. Stattdessen sähen sich Mieter:innen mit juristischen Drohungen überschüttet.
Lange schien der Abriss unvermeidbar. Doch dann stieß Bayer auf immer mehr Widerstände. Zunächst verhinderte ein Naturschutzgutachten im vergangenen Monat den Abbruch eines ersten leerstehenden Gebäudes. Fledermäuse könnten hier heimisch sein, hieß es. Und auch der Bezirk Mitte, der den Abriss bereits genehmigt hatte, war plötzlich nicht mehr damit einverstanden. Zu vage seien die Pläne, schreibt Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) bei Instagram. „Warum die Häuser jetzt abgerissen werden müssen und was mit den anderen Häusern passieren soll, blieb im Ungefähren.“ Bayer müsse erst „überzeugende Antworten liefern“.