Für die geplante Tramstrecke von der Moabiter Turmstraße nach Jungfernheide und dem damit verbundenen Umbau der Straße sollen 71 Bäume gefällt werden. Das geht aus der Antwort des Bezirksamtes auf eine Anfrage der Verordneten Sonja Kreitmair (SPD) hervor. Für die „meist 2,3 Meter breiten Radwege würden die meisten Straßenbäume der Gehwegbereiche geopfert“, kritisiert die Bezirkspolitikerin.

Der Bezirk Mitte will das verhindern. „Das Bezirksamt hat sich bereits 2021 gegenüber der Senatsverwaltung für eine Variante mit geringen Baumfällungen ausgesprochen“, schreibt Verkehrsstadträtin Almut Neumann (Grüne). Eine weitere Stellungnahme dazu werde vorbereitet.

Die Straßenbahn soll zukünftig als Ost-West-Achse Moabit und Charlottenburg-Nord zusammenführen und eine direkte Verbindung zum Hauptbahnhof schaffen. Momentan wird die Tramstrecke vom Hauptbahnhof zum U-Bahnhof Turmstraße gebaut. Diese soll dann bis zum Bahnhof Jungfernheide verlängert werden – allerdings frühstens 2028. Geplant ist, in der Turmstraße und Huttenstraße geschützte Radwege und Lieferzonen für die anliegenden Geschäfte einzurichten. Weil der Platz nicht überall für Lieferzonen, Radwege, Autospur und Tramtrasse reicht, könnten die Baumfällungen nötig werden.

Auch der Abgeordnete Taylan Kurt (Grüne) sieht die Pläne kritisch. „Die Verkehrsverwaltung muss prüfen, ob sich die Baumfällungen vermeiden lassen“, sagte er dem Tagesspiegel. „Wenn das nicht möglich ist – die Turmstraße ist eine enge Straße – müssen zum Ausgleich neue Bäume in Moabit gepflanzt werden.“ Laut Senatsverwaltung ist das bereits geplant. Mehr zu den Plänen sehen Sie hier.