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Deportationsmahnmal in Moabit geschändet
Veröffentlicht am 27.11.2024 von Julia Weiss
Die Bezirksverordneten haben die Schändung des Deportationsmahnmals auf der Pulitzbrücke in Moabit einstimmig verurteilt. „Diese Tat, bei der ein Gedenkkranz auf die Bahngleise geworfen und mehrere Kerzen zerstört wurden, stellt eine klare antisemitische Respektlosigkeit gegenüber den Opfern dar und ist ein Angriff auf unsere Erinnerungskultur“, heißt es.
Der Staatsschutz ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. Zeugen hatten das Fehlen des Kranzes am Dienstag vor einer Woche bemerkt und online angezeigt.
„Antisemitismus und Gewalt gegen jüdische Menschen dürfen niemals wieder Normalität werden“, sagte Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) in der BVV. Auch Vorsteherin Jelisaweta Kamm (Grüne) verurteile den antisemitischen Vorfall im Namen der BVV aufs Schärfste.
BVV und Bezirksamt dankten den Bürgern, die die Schändung bemerkt und angezeigt haben. Dies zeige, „dass die Bürger*innen Berlins für die Werte des Miteinanders und gegen Antisemitismus einstehen“. Die BVV fordert eine umfassende Aufklärung des Vorfalls.
Das Mahnmal erinnert an mehr als 32.000 Jüdinnen und Juden, die ab Januar 1942 vom Güterbahnhof Moabit in Konzentrationslager deportiert wurden. Die Gleise verliefen unter der Brücke.