Kiezgespräch
Veröffentlicht am 20.11.2019 von Laura Hofmann
Eine Gedenkfeier für einsam Verstorbene findet an diesem Freitag um 17 Uhr in der Marienkirche am Alexanderplatz und damit erstmals in Mitte statt. Für Menschen, die in diesem Jahr im Bezirk gestorben sind und die keine Verwandten hatten und mittellos waren. Für die, die bisher nur durch das Sozialamt oder das Ordnungsamt bestattet wurden – ohne Abschied, ohne Trauerfeier. Jeder, der diesen Menschen aus Mitte, Wedding und Tiergarten eine letzte Ehre erweisen möchte, ist willkommen.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ich bin sehr dankbar dafür, dass der Kirchenkreis Berlin Stadtmitte mit dieser Trauerfeier die Möglichkeit bietet, einsam und ohne Angehörige verstorbenen Menschen aus Mitte, Wedding und Tiergarten in Würde, mit Respekt und in feierlichem Rahmen die letzte Ehre zu erweisen“, sagt Bürgermeister Stephan von Dassel.
Für die evangelische Kirche in der Mitte Berlins tragen Jürgen Schulz, Professor an der UdK Berlin, und Ulli David, Leiter des Wohnheims Notizstraße für alkoholkranke ehemals obdachlose Männer, die Namen vor. Pfarrerin Corinna Zisselsberger hält eine Ansprache. Für jeden Toten wird eine Kerze entzündet.
Wir gedenken: Irmtraut Hentsch (geb. 1934), Klaus-Dieter Sieg (1940), Wolfgang Schmidt (1949), Erika Beier (1931), Hans-Jürgen Lehmkuhl (1951), Klaus Schulze (1952), Werner Loose (1939), Hela Tomkowiak (1936), Olga Katke (1941), Peter Botz (1944), Christel Krause (1933), Helga Bauer (1945), Emil Kreis (1925), Lothar Lange (1959), Manfred Dobbert (1956), Günther Richter (1936), Brigitte Plitzer (1945), Alfons Deiss (1930), Dieter Schipull (1949), Brigitta Holm (1947), Lothar Bergmann (1939), Marlies Krüger (1941), Annette Blaschke (1967), Ellinor Schulz (1932), Manfred Sudars (1943), Andreas Müller (1952), Heinz Müller (1936), Claus-Detlev Polzin (1944), Helga Schulz (1934), Helmut Jäger (1942), Jürgen Staar (1944), Hans-Jürgen Maaß (1931), Willi Laschnewitz (1950), Hans-Jürgen Richter (1937), Elke John (1950), Josef Rothmann (1945), Artur Monge (1979), Klaus Liepe (1960), William Siewerssen (1953), Rudolf Weiß (1940), Ilse Dohrmann (1925), Wilfreid Szelag (1962), Renate Hintze (1956), Karl-Heinz Ortner (1950), Peter Mager (1939), Gundula Wilhelm (1946), Regina Kischel (1955), Irmgard Pätzold (1926), Ingrid Wejat (1927), Nenad Manolev (1975) und Edda Spengler (1939).
Text: Laura Hofmann
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