Nachbarschaft

Veröffentlicht am 04.05.2018 von Laura Hofmann

Manchmal lassen sich Dinge, die einen in seiner Nachbarschaft stören, mit etwas Engagement verändern. Müll ist so ein Ärgernis, das in Berlin viele Menschen stört. Ich habe vor einigen Monaten bereits Cecilia Stickler vorgestellt, die im Brunnenviertel Müll sammelt. Im Magazin fürs Brunnenviertel „brunnen“ berichtet nun eine Anwohnerin aus der Wattstraße über ihren Kampf für mehr Mülleimer im Viertel: „Am Sportplatz und vor dem Schulgelände sammelten sich Reifen, Schuhe und Matratzen. Müll wurde über den Zaun geworfen. Besonders weh tat mir, die vielen Kippen in den Baumscheiben zu sehen. Passanten urinieren dorthin und Hundekot wird liegen gelassen.“

Sie beschloss also, aktiv zu werden und sich Unterstützung aus der Politik zu holen: „Ich wandte mich an Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel. Es verging einige Zeit, aber ich bekam eine Antwort. Er teilte meine Meinung bezüglich der fehlenden Müllbehälter und verwies mich an die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR). Daraufhin rüstete die BSR etwas auf: Anfang 2017 zählte ich zwei Mülleimer mehr. Das Fass zum Überlaufen brachte die Laubphase im vergangenen Jahr, während der die Wattstraße über Wochen aussah wie eine Müllhalde. Ich wandte mich an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und nutzte das Schreiben des Bürgermeisters als Türöffner. Mit dem Smartphone dokumentierte ich regelmäßig die Verschmutzungen. Einen Film schickte ich an die Presse- und Facebook-Redaktion der BSR.“

Und schließlich hatte sie Erfolg: „Die BSR machte selbst eine Begehung, und die Leiterin des Regionalzentrums Mitte, Christiane Franke, bot mir an, gemeinsam mit dem Quartiersmanagement weitere sinnvolle Plätze für neue Papierkörbe auszusuchen. Anfang dieses Jahres machten wir eine Begehung. Das Ergebnis: Es gibt fünf neue Müllbehälter in der Usedomer Straße, Wattstraße und Stralsunder Straße. Darüber freue ich mich.“

Foto: dpa

Wer soll hier als nächstes vorgestellt werden? Sie selbst? Jemand, den Sie kennen? Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge unter: leute@tagesspiegel.de